Link: Offizielle Seite
Das diebische Feuer ist schon das vierte Album der Amerikaner mit dem wirklich flockigen Namen BOY HITS CAR. Die drei Vorgängerscheiben erblickten allerdings ohne Labelunterstützung das Licht der Welt. Nun segelt man unter der Flagge von Rock Ridge Music. Die Mukke wird von Fans der Band gerne als Love-Core beschrieben, welches sich zum einen am gleichnamigen Song der Debütplatte orientiert, zum anderen die Mischung des straigten und harten Rocks mit sauberem Gesang und leidenschaftlichen Texten beschreiben soll. Nun ja, das Rad rollt aber schon seit wenigsten 30 Jahren so.
Das typische "Wir-reißen-jetzt-richtig-die-Hütte-ab!" Intro entfällt meiner Bewertung, da auch das so klar ist, wie der Frühling nach dem Winter. "Move With Me" macht Spaß, und kitzelt meine Erinnerungen an den alten Kram von INCUBUS aus dem Hinterstübchen. Schöne schnelle Drums und flitzende Gitarrenlicks, dazu mal mehr gesanglicher Rap, im Refrain kommt dann die Auflösung. Alles mit einer, oh hallo, Brise Leidenschaft. "A Madness Called Love" spielt da eins zu eins mit. Angenehm fallen die klaren Flamencotöne ins Gewicht, die sehr zum klanglichen Vorteil der Platte viel Standardgeschrammel ersetzen. Das gefällt. "One Kiss Away" ist dann der erste große Song auf "Stealing Fire", speziell der Refrain trägt sehr gut, ergänzt durch Streicher. An das knüpft der Quasi-Titeltrack "Stealing Fire From The Sun" mit softer Percussionüberleitung an, und beweist, dass die Jungs richtig was drauf haben. Ich habe das Gefühl, eine leichtere Version von ILL NINO zu hören. Spaß macht das bis hierher auf jeden Fall.
Cregg Rondells hohe Stimme überzeugt mit der Zunahme runder großer Refrains auf dem Album. Hörbar ist dies in "Embrace" und "Eager Tempos". Die solide Arbeit von Bassist Bill Gower sei anerkennend erwähnt. Der Viersaiter röhrt nicht nur rhythmisch tief mit, sondern gestaltet gerade die Strophen mit melodischen Linien sehr fließend. "Erisievol" fährt mit ganz viel positivem Drive durch die Rille, dank "It's Alright" swingt sich eine klasse Halbballade im Stile "Rise Today" von ALTER BRIDGE durch die Anlage. Der triefende Titel "The Eagles & The Hawk" offenbart einen Song ähnlichen Kalibers, der inhaltlich die Naturverbundenheit der Band thematisiert. Wie bei so einigen Nummern, kommen BOY HITS CAR auch hier erst mit dem Refrain richtig in Fahrt.
Der Mix wirkt kompakt und nicht überproduziert: Drums sitzen knackig, Gitarren zupfen und chrunchen (wenn sie es denn müssen), Rondells Stimme steht höhenlastig in der Mitte der Produktion. Alles angenehm modern. In "Metaphwohore" hat sich ein netter Fulltimepart mit Shouteinlagen eingeschlichen, "she ran away as fast as she could run from me [...]" gibt Rondell in "She Ran Away" ehrlich zu, was partiell auch verständlich ist, stürzt sich der Mann doch gerne mal während Liveshows von den obertsten Traversen nach ganz unten ins Publikum (zu sehen im Booklet). Scherz beiseite, der Song gehört neben dem Titeltrack, "Dreams" und "One Kiss Away" zu den besten Nummern auf "Stealing Fire". Zum Abschluss entzündet die Band in "Rhythmical Gestures" noch ein großes psychodelisches Lagerfeuer und huldigen ihren Naturgöttern. Nett, auf über 15 Minuten jedoch etwas zu lang. Frischer Alternative aus den sonst so vorhersehbaren United States of Hardrock.
Stil (Spielzeit): Alternative (60:00)
Label/Vertrieb (VÖ): Rock Ridge Music/ Swell Creek Rec./ Soulfood Music (18.03.2011)
Bewertung: 7/10