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Interessantes Coverartwork... Das ist allerdings leider fast schon alles, was mir einfällt, wenn ich nach positiven Aspekten suche, die die neue Scheibe der fünf Fischköppe von FINDUS zu bieten hat. Ich weiß wirklich nicht, wie ich immer wieder an derartige Platten gerate. Der allgemeinen Stilrichtung namens „Punk“ stehe ich nun wirklich nicht abgeneigt gegenüber und laut Selbsteinschätzung auf Myspace sind die Jungs hier auch irgendwie ganz grob diesem Genre zuzuordnen. Doch das, was sich hinter der recht schwammigen Fassade von „Mrugalla“ verbirgt, hat mit richtigem Punk ungefähr so viel zu tun wie ein Bausparvertrag. Nun gut, was man heutzutage so alles der damals noch einigermaßen vielversprechenden Post-Punk-Bewegung zuschreibt, ist meines Erachtens sowieso überwiegend mies bis arg brechreizerregend. Und genau aus diesem Grunde war ich auch alles andere als begeistert, als „Mrugalla“ zum ersten Mal in meinem Player rotierte. Also ich hasse ja KETTCAR. Das sollte vielleicht an dieser Stelle einmal klargestellt werden. Denn wem es genau so ergeht, der braucht sich mit FINDUS auf alle Fälle nicht weiter beschäftigen. Wer hingegen Freude an derartigem „Für Punk bin ich leider etwas zu spät geboren“-Gedudel mit pseudo-schlauen Texten hat, der sollte sich unbedingt seine eigene Meinung über das ausgelassene Quintett aus Hamburg bilden.
Denn wenn man mich fragt, dann hat man es hier mit vierzehn relativ belanglosen Tracks zu tun, die leider ebenso wenig eingängig wie mitreißend klingen und sich somit bestens in den modernen Sumpf des sogenannten Post-Punks einreihen. Und alleine dadurch hat FINDUS in meinen Augen schon mehr oder weniger verloren. Seien die Songs nun gemessen am Genredurchschnitt minderwertig, solide oder gar hervorragend. Ich kann damit nun mal nicht das Geringste anfangen und es ist leider schwer, darüber hinwegzusehen. Doch will ich es versuchen und die zugegebenermaßen mit originellen Songtiteln ausgestatteten Tracks auf dem mittlerweile zweiten Studioalbum von FINDUS so gut es geht mit unvoreingenommenen Augen betrachten.
Anzumerken wäre da zuerst einmal, dass der Bass angenehmerweise meist recht ordentlich zu hören ist und damit den ansonsten eher nur vor sich hin plätschernden Gitarren etwas die Show stiehlt. Nicht selten wird dem geneigten Hörer direkt das Gefühl vermittelt, dass man auf die dezenten Klampfen eigentlich gleich ganz hätte verzichten können, da die Melodie vom Tieftöner auch alleine schon ausreichend instrumentalisiert wird. Wobei gerade besagte Melodien oftmals auch der große Schwachpunkt dieser Band sind. Denn nachhaltig wollen diese meist nicht so recht im Ohr verweilen. Da ich kürzlich jedoch versprochen habe, die ganze Geschichte objektiv zu betrachten, muss ich zugeben, dass zumindest einige Refrains im direkten Vergleich zu Genrevertretern wie TOMTE oder eben KETTCAR tatsächlich ein gewisses melodisches Potential in sich bergen. So vermag der meiner Meinung nach beste Song „Dora und Peter“ etwa ein wenig mitzureißen und auch der direkte Vorgänger namens „Mrugalla mal mich an“ bleibt irgendwann hängen. Das habe ich auf alle Fälle schon deutlich schlechter gehört.
Und doch zieht der Großteil der Titel einfach am Hörer vorbei. Und das, obwohl die Band von einem Schreihals am Mikro vertreten wird, der sich die beste Mühe gibt, stets so schief wie irgend möglich zu klingen. Achtet man auf den Gesang, was bedingt durch die belanglosen musikalischen Begleitdudeleien leider nicht sonderlich schwer fällt, dann muss man sogar in Relation zum Wettbewerb von einem gar schauderlichen Klangerlebnis sprechen. Es klingt, als ob der Frontmann über den Stimmbruch noch nicht hinweg ist. Das war schon auf dem ersten Album „Sansibar“ so und daran hat sich bis heute leider nicht viel geändert. Ebenso wenig haben die Texte an Eingängigkeit hinzugewonnen. Diese sonderbaren und auf den ersten Blick oftmals absolut sinnlosen lyrischen Ergüsse laden wirklich nicht im Geringsten zum Mitsingen ein. Eher zum Ausschalten. Post-Punk halt. Aber da dies heutzutage meiner Meinung nach ein wahres Unwort ist, nenne ich den Kram hier schlicht „Independent“...
Stil (Spielzeit): Independent (42:54)
Label/Vertrieb (VÖ): Delikatess / Broken Silence (04.03.11)
Bewertung: 4 / 10