Face Tomorrow - s.t.

face_tomorrow

Stil (Spielzeit):
Indie / Posthardcore / Pop (42:54)
Label/Vertrieb (VÖ): Redfield / Alive (25.03.11)
Bewertung: 6/ 10

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Vor x Jahren sind mir FACE TOMORROW mal über den Weg gelaufen. Ich glaube auf irgendeinem Sampler. Und irgendwie habe ich sie als Punkband in Erinnerung. Aber was die Rotterdamer auf ihrem selbstbetitelten Album zeigen, ist dann doch noch ganz schön weit von dem entfernt, was ich erwartet hatte: weniger RISE AGAINST, mehr COLDPLAY.

Na auch nicht wirklich COLDPLAY, denn die Wurzeln liegen klar im Emo, also SUNNY DAY REAL ESTATE und sowas. Aber auch MUSE kann man hier deutlich raushören – radiokompatibel ist das teilweise schon recht ordentlich. Auf der anderen Seite fehlen mir aber auch die wirklichen Hits, welche die oben genannten Bands am Start haben. Außerdem ist die Platte über die Dreiviertelstunde ab und zu wirklich zu seicht. Auch wenn der Anfang noch ziemlich viel verspricht, werden mir die Strophen auf Dauer doch etwas zu cheesy. Bei THRICE zum Beispiel werden solche Klimperstrophen entweder mit wahnsinniger Tiefe gefüllt oder mit ordentlich Druck aufgelockert. FACE TOMORROW bleiben immer lieber schön im Midtempo und das Schlagzeug geht manchmal wirklich unter.

Vielleicht kommt mir das Ganze auch nur so vor, weil der Gesang so lahmarschig rüberkommt. Recht hoch, zitternd und flächig setzt Jelle Schrooten sein Organ ein, und ich wünsche mir immer mal wieder, er würde mal etwas mehr auf den Punkt kommen und etwas knackiger ins Mikro bölken. Na gut, manchmal kriegt er mich sogar und ich könnte mir die Band gut auf einer großen Bühne mit ordentlich Lighshow vorstellen, da sie gerne mal die große Geste raushauen und Musik machen, die auch der Mama gefallen könnte. Und ja - einige Songs sind echt gut und haben auch die oben erwähnte Tiefe...

Das soll jetzt auch gar nicht so böse klingen, da das vierte Album der Niederländer ja bei weitem kein schlechtes ist und ich durchaus verstehe, worauf sie abzielen. Ich kann auch verstehen, wenn man auf diesen Sound abfährt. Aber jedes Mal, wenn ich es höre, bin ich absolut nicht in der Stimmung dafür. Fans werden es zerbrechlich nennen, böse Zungen würden von Rumgeheule sprechen. Man muss es schon etwas zarter mögen...


Kai

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