Link: www.deadconfederate.com, MySpace
In welche Schublade soll ich die denn jetzt stecken? Mit wem vergleichen? Black Rebel Motorcycle Club, Smashing Pumpkins? Immer wieder kommt mir irgendein Element in den Songs bekannt vor, und dann kriegen DEAD CONFEDERATE doch noch die Kurve zur Eigenständigkeit, die vor allem in einem Hang zu psychedelischem Wabern besteht. So wird ihnen der Allgemeinplatz Alternative/Indie eben auch nicht gerecht.
Der Opener „In the Dark“ zieht schon richtig in das Album rein, so soll’s sein. Hier treffen rockige Gitarren auf einen fetten Hammond-Teppich, der Gesang nölt britisch. Mit „Run from the Gun“ folgt dann sogleich ein echter Hit, dessen Melodie einen nur schwer wieder loslässt. Hier werden Tempo und Rock n’ Roll-Faktor (von Härte mag ich bei DEAD CONFEDERATE nun doch nicht sprechen) zurückgefahren, zur Akustischen gibt’s schönen zweistimmigen Gesang. Song Nummer drei ist gleichzeitig auch Facette Nummer drei: Der Sänger erinnert bei „Father Figure“ etwas an einen wenig quäkigen Billy Corgan, das Schlagzeug scheppert sich mit einem kreativen Beat durch ein düsteres Stück, das eine nächtliche Autofahrt gut untermalen würde.
Und so weiter, könnte man sagen. Denn: was alle Stücke auf DEAD CONFEDERATEs zweitem regulären Album bei aller Abwechslung gemeinsam haben, ist die lakonische Unaufgeregtheit des Britpop und die emotionale Tiefe des Grunge, dessen Einfluss die Band allerdings im Laufe ihrer Entwicklung etwas zurechtgehobelt hat. Mal geht’s noisy und mit verzerrtem Gesang zur Sache, mal leiten Celli ein entspannt-hypnotisches Stück wie „by Design“ ein und eigentlich gibt es in jedem Song irgendeine kleine, angenehme Überraschung. Dabei wird stets darauf geachtet, nicht zu kompliziert zu werden, der Geist der 90er Jahre sorgt wohltuend dafür, dass das Album bei aller Detailfreude und Melancholie auch einfach süffig reinläuft.
Stil (Spielzeit): Psychedelic Rock / Alternative (36:11)
Label/Vertrieb (VÖ): Kartel (23.8.10)
Bewertung: 7,5/10
Helge
Stile: Doom Metal, Black Metal, Post Rock, Stoner, Prog
Bands: My Dying Bride, Opeth, Nachtmystium, Saint Vitus, Genesis