Minor Mountaineer - Our heads still & ablaze

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Stil (Spielzeit): Indie / Folk / Pop (41:53)
Label/Vertrieb (VÖ): Unter Schafen / Alive (24.06.11)
Bewertung: 6 / 10

Link: MySpace

So richtig bin ich mir nicht sicher, was ich zu diesen Kölnern sagen soll: zwischendurch bekommt man das Gefühl hier einen ruhigeren Alternative-Sampler vor sich zu haben, da ein roter Faden auf diesem Album ein wenig fehlt. Vielleicht verkenne ich aber auch nur ihren Facettenreichtum.

So fängt der Opener dieses Zweitwerkes der Band erst mal in Singer/Songwriter-Manier an um sich dann nach und nach aufzuplustern. Danach kommen mehr alternative Einflüsse und sogar bluesige Untertöne dazu und auch der Gesang darf mal wechseln (oder es klingt nur manchmal so). BRIGHT EYES? Folkige und unpunkige WORLD/INFERNO FRIENDSHIP SOCIETY? ARCADE FIRE werden im Info genannt und ja, ein wenig passt es. Ein wenig. Denn die Momente voller Größe fehlen mir hier noch. Klar ist das ziemlich melancholisch und es klingt nach Winter, aber es setzt sich noch nicht so dermaßen im Kopf fest.

Ab und zu wird die 2003 gegründete Band auch ein wenig schrammeliger, was den Songs dann auch einen Kick gibt, dafür können sie an anderer Stelle auch wieder etwas kaputter klingen („Black Book Bottom") und erinnern dann sogar an Americana und Bands wie MURDER BY DEATH – zumindest, was die dunkle Atmosphäre angeht. Auf der anderen Seite gibt es hier aber auch Trompeten, Glockenspiel, Frauengesang und Piano und „A Crate Full Of Knives" klingt nach den WEAKERTHANS. Für Abwechslung ist also gesorgt.

Man hört schon: das Zweitwerk dieser Band ist sehr ambitioniert und eher für die nachdenklicheren Momente gedacht. Leider zünden nicht alle Songs wirklich und sind einfach ganz nett und OK – wenn auch mit Schwermut. Nicht ganz so einfach zu kategorisieren und nicht ganz so einfach mich komplett dafür zu begeistern. Popmusik für Erwachsene!
Kai

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