Stil (Spielzeit): Indie / Pop (50:36)
Label/Vertrieb (VÖ): Stargazer / Broken Silence (01.04.11)
Bewertung: 6 / 10
Link: MySpace
ELYSEE – ist das nicht die Band, wo der ehemalige DAYS IN GHRIEF-Schlagzeuger dabei ist? Irgendwo hab ich den Namen auch schon aufgeschnappt, mich bisher aber nie wirklich mit beschäftigt. Naja und mit „Konstruktion von Wundern" machen sie es mir ziemlich schwer.
Denn der Pop/Rock mit alternativen Einflüssen ist an manchen Ecken so dermaßen zuckersüß, dass ich Blutzuckerprobleme bekomme. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Momente, wo sie mich ziemlich an KETTCAR erinnern – und das meine ich als dickes Kompliment. OK, die Kölner sind eine ganze Ecke ruhiger und nicht so verkopft wie die Nordlichter - vielelicht könnte man auch in Richtung TON schielen. Erinnert mich aber auch irgendwie an HEISTERKAMP. Nur dass dort eine rauchige Stimme den Songs noch eine ganze andere Tiefe zu geben scheint. Hier hingegen ist eine total flauschige Stimme der Knackpunkt, der mir manche Songs echt beinahe kaputt macht.
Und dann kommen manchmal noch Textzeilen dazu, die für mich sehr nach Abiturlyrik klingen und wieder deutlich machen, warum es so dermaßen schwer ist, gute Texte in deutscher Sprache zu schreiben. Aber wie auf der musikalischen Seite gibt es auf „Konstruktion von Wundern" (der zweiten Platte der Band, glaube ich) textlich gesehen definitiv Ying und Yang zu finden. Die vier Jungs machen es einem auch echt nicht leicht, sich auf eine bestimmte Meinung über sie festzulegen. Naja, auf der anderen Seite könnte ich mir vorstellen, dass sie einem bei Liebeskummer etc. doch noch bekommen, da viele der Texte eine große melancholische Seite an sich haben. Schade, dass dies von der Stimme nicht immer so mitgetragen wird.
ELYSEE machen leicht verdauliche Popmusik, der man an ausgemachten Stellen anmerkt, dass die Herren auch gerne mal heftigere Musik hören. Im Großen und Ganzen klingt das nach Sommer, Baggersee und die Seele baumeln lassen. Nicht ganz einfach, da sie mit Sicherheit nicht so einfach zu durchschauen sind, wie es auf den ersten Blick erschienen könnte. Am beste mal selber reinhören.