Stil (Spielzeit): Retro Pop / Surf / Beat (29:34)
Label/Vertrieb (VÖ): Almost Music / Alive (16.9.2011)
Bewertung: 7/10
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Als der junge Brian Wilson von seiner ersten Freundin Mary-Beth verlassen wurde, ging er nach Hause in sein Jugendzimmer, legte die neue Platte der SHIMMERING STARS auf und ersäufte seine Traurigkeit mit ihrem Sound. Dann beschloss er, selbst eine Band zu gründen.
So könnte es gewesen sein. Allerdings ist ja die Geburt der Beach Boys schon eine ganze Weile her, während es die SHIMMERING STARS erst seit 2010 gibt. Trotzdem wäre es schön, wenn die Geschichte stimmen würde. Denn diese Band klingt extrem nach einer Zeit, in der es keine Verzerrer gab und ein öffentlicher Hüftschwung noch als Provokation verstanden wurde.
Allerdings: Die SHIMMERING STARS nehmen den Sound dieser Zeit zwar an, doch sie tragen und verarbeiten ihn auf „Violent Hearts“ weiter. Sie entfernen das albern fröhliche und extrahieren die subtile Traurigkeit, die ungestillte Sehnsucht, die in vielen Pop-Songs der 50er und 60er steckt. Das ergänzen sie durch einige Surf-Elemente, die dann doch zeitgemäßer klingen – Calexico lassen (manchmal) grüßen.
Das Ergebnis klingt verträumt, nach unerfüllter Jugendliebe und somit ziemlich cool. Nur der Sound stört ein wenig: Statt eines warmen Analogklangs hat das Album einen halligen, blechernen Sound bekommen. Falls das Absicht ist, um den Garagenfaktor zu unterstreichen, hat’s leider nicht richtig funktioniert.
Helge
Stile: Doom Metal, Black Metal, Post Rock, Stoner, Prog
Bands: My Dying Bride, Opeth, Nachtmystium, Saint Vitus, Genesis