Sixxxten - Automat Supérieur

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Einen abwechlungsreichen Nachfolger zu "Jugend Violencia" haben SIXXXTEN hier geschaffen. Allerdings ist es auch ebenso schwer verdaulich, zwischen Lebensfreude und Schwermut wird in den knapp 39 Minuten so ziemlich alles an Emotionen transportiert. Um "mal eben reinzuhören", ist dies sicher nichts, zum einen sind dafür in einigen Songs die Instrumente zu gewaltig, zum anderen ist auch die Stimme in Lautstärke und Prägnanz  nicht zu überhören. Ich habe keine Ahnung, wie ich SIXXXTEN einordnen soll, aber das ist wohl auch so beabsichtigt. Die Assoziation, die hier speziell bei "Geist" noch am ehesten passt, ist wohl MUSE, allerdings in der früheren Version. Den Interpretationsspielraum, den die Texte bieten kann ich wohl nur erahnen, daher fang ich damit auch gar nicht erst an, sondern lasse jedem  selbst seine Chance dazu.

Um den gerne und schnell servierten Vorwurf der Überproduktion gleich im Keim zu ersticken, haben die Nordlichter auf analoge Produktion gesetzt, was die Gitarren noch garagiger (wenn es das Wort gibt) und den Gesang noch schriller klingen lässt. So bizarr der Gesamteindruck auch ist, so eigen ist jeder Song für sich. "Grab Im Wald" kommt fast schon schlagerhaft daher, das Intro "Der Sympathische Prototyp" säuselt einem geradezu den Electro-Sirup ins Ohr und "Geist" fängt nach einem kurzen Klavierintro noch recht standardindiemäßig an, schwingt sich dann aber noch mit unerwartet punkigen Gitarren zu einem erfreulichen Highlight dieser CD auf.

Die Zielgruppe ist denke ich wesentlich einfacher benannt, als das Genre. Freunde von Indie und Alternative können hier sicher einiges mit anfangen, wer allerdings nach eingängigem Punk oder dergleichen sucht, hat sicher seine Schwierigkeiten, mit SIXXXTEN und "Automat Superieur" warm zu werden.