Elderstream - Let Your Spirit Soar

elderstream-cover

Stil (Spielzeit): Progressive Rock / Alternative (23:39)
Label/Vertrieb (VÖ): Ghost City Recordings (26.07.11)
Bewertung: 4,5 /10

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ELDERSTREAM ist eine vierköpfige Band aus Aschaffenburg und bei „Let Your Spirit Soar" handelt es sich um das Debütalbum, vorheriges Demo exclusive. Mit dem Cover hat die Band guten Geschmack bewiesen, man kann es nicht ignorieren und es lädt sofort dazu ein ausgiebig betrachtet zu werden. Merchandise bietet die Band auch schon online an, sehr professionell. Mit der Musik sieht es da leider etwas anders aus. Aber eines nach dem anderen:

Bei ELDERSTREAM ist der Schlagzeuger David mein Star! Herrlich, wie er phantasievoll durch die schnellen und auch langsamen Passagen schlagstöckelt. Es macht richtig Spaß, sich nur auf das Schlagzeug zu konzentrieren. Auch die Gitarristen Philipp und Maik spielen schöne, wenn auch teilweise weniger einfallsreiche Riffs und selbst der Bassist Manuel hat so manchen mehr als ordentlichen Einzeleinsatz. Was mich nach kurzer Zeit wirklich wahnsinnig nervt, ist der Gesang. Nicht, dass der Gesang des Hauptsängers schlecht wäre, er passt nur überhaupt nicht. Diese maulige und gleichzeitig dröge Core / Alternative Schreierei hört sich eher an, als ob jemand kurz vor einem Tränenausbruch ist. Jammernder Core mit gezogenere Handbremse! Die zweite Gesangsstimme gefällt mir schon weitaus besser. Aber generell liegt die Schwachstelle im Gesang, genauer in den Gesangsmelodien. Für mich hört sich das an, als ob geile Mucke läuft und irgendjemand singt mal auf gut Glück eine erfundene Melodie mit dazu. Manchmal blitzt dann für Sekunden eine nette Stelle auf, aber leider nur eben nur kurz.

Für mich passt das nicht zusammen und kann mich leider überhaupt nicht fesseln. Es ist weder was für den Nackenpropeller, noch für die Entspannung, noch zum Tanzen, noch zum Ausrasten...

"The Beginning" macht da eine kleine, erwähnenswerte Ausnahme. Der Song ist etwas langsamer und so war es gar nicht möglich, das Jammern so auszuweiten. Noch schöner ist dann das letzte Stück „Hiob" welches ganz ohne Gesang auskommt und somit für mich das Glanzstück der Scheibe ist. Jetzt ist es möglich, richtig Atmosphäre aufzubauen und plötzlich spielen ELDERSTREAM richtig schönen, weichen und vor allem harmonischen Indiesound. Der letzte Track versöhnt mich mit ELDERSTREAM, mein Wunsch: Ändert irgendwas am Gesang oder macht bitte bessere Melodien. Denn spielen können die Jungs!

Die Songs an sich sind nicht schlecht, aber nicht konsequent im Songaufbau, noch nicht mal „konsequent ohne System". Hervorheben kann ich aber immerhin den Schlagzeuger und die einzelnen Songteile, aber als Ganzes funktioniert das (für mich!) noch nicht.

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