Someone's Missing - 22 Minutes Tipp

Missing Cov

Stil (Spielzeit): Alternative / Rock (21:48)
Label/Vertrieb (VÖ): Timezone (27.04.12)
Bewertung: 8,5/10

Link: www.someones-missing.de

Nach „Let Down“ und „Toys“ legen SOMEONE’S MISSING nun ihre dritte Platte „22 Minutes“ nach. Das Minialbum, dessen Länge identisch mit der Namensgebung ist, kann einiges.

Die fünf Alternativrocker aus dem Ruhrpott bieten Facettenreichtum mit Ohrwurmfaktor und ein Album, das mich so überzeugt hat, dass es sich einen festen Platz in meiner Playlist sichern konnte. Bereits der Opener „Here With You“ fängt vielversprechend an, mit einem leisen Knistern wie von einer Vinylplatte. Hier sei eine kleine Warnung gegeben: Es wird nach einigen Sekunden, wenn die Gitarren einsetzen, deutlich lauter. Anlage aufdrehen ist also nicht empfehlenswert. Das mussten meine Nachbarn auch feststellen.

Der Moment, in dem Frontfrau Melanie Vallender das erste Mal ihre Stimme erklingen lässt, hat mich dann endgültig für SOMEONE’S MISIING eingenommen. Angenehm tief und voluminös singt sie sich durch die sechs Tracks, bietet dabei aber immer wieder Abwechslung durch Betonung und Emotion.

Mein persönlicher Lieblingstrack ist eindeutig „Just a Liar“. Ein eher ruhiges Stück, bei dem anfangs besonders der Gesang und die Drums im Vordergrund stehen, während die Gitarren zum Großteil nur durch kleine Spielereien und einen Teppich unterstützen. Erst am Ende wird die Gangart härter, inkl. eines kleinen Gitarrensolos. „Redemption“ kommt dann mit viel Power um die Ecke und ist deutlich düsterer. Die Instrumente und auch Melanies Stimme wirken aggressiver.

Erstaunlich, wie viele Songs sich trotz der überschaubaren Gesamtlänge für eine Singleauskopplung eignen würden. Alles in allem ist „22 Minutes“ sehr zugänglich, bietet einen guten Aufbau und macht einfach gute Laune. Der ein oder andere hartgesottene Rocker könnte aber sagen, dass sich zu viele Popelemente auf der Scheibe finden.

Vero

Gastautorin mit Wacken-Expertise

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