IO - For The Masses

Stil (Spielzeit): Alternative Rock (43:05)
Label/Vertrieb (VÖ): IO/Intergroove (01.08.08)
Bewertung: 5,5/10
Link: http://www.io-rocks.com
Als im Jahre 2003 die erfolgreichen GUANO APES das Ende ihrer Karriere verkündeten, war das Geschrei groß. Ich war zwar nie beinharter Fan der Truppe, bis auf ein paar dämliche Ausnahmen wie „Dödel Up“ oder „Kumba Yo“ gab es allerdings oft gute bis sehr gute Songs der vier Deutschen zu hören. Nun sind mit Henning, Dennis und Stefan ¾ der APES wieder zurück und starten nach dem gelungenen Solodebüt von Ex-Sängerin SANDRA NASIC den zweiten Versuch, die GUANO APES-Jünger mit neuem, aber anderem Material zu füttern.

Es sollte gleich klargemacht werden, dass altgediente Fans mit IO wie auch schon bei NASIC keine Fortführung des alten Sounds erwarten sollten. IO spielen groovigen Alternative Rock, und was wirklich aufhorchen lässt, ist die ausdrucksstarke Soulstimme des neuen Sängers Charles. Die Mischung aus Rock und dem tollen Gesang klingt interessant, und vor allem zu Beginn macht „For The Masses“ noch Spaß und erinnert teilweise ein wenig an neuere KING’S X und LIVE. Leider klingen die Songs schnell ermüdend und haben trotz netter Melodien zu wenig zu bieten, um dauerhaft im Ohr festsitzen zu können. Die ruhigen Tracks klingen durchweg stärker als die rockigen, das abschließende „When I Fall“ ist der Höhepunkt des Albums, auf den man viel zu lange warten musste.
Nach einiger Zeit fällt auch auf, dass der Gesang von Charles nicht immer hundertprozentig passt, und generell fehlt dem Material einfach die Leidenschaft und Seele. Es klingt eben so, wie es der Albumtitel vermuten lässt: wie für die Massen gemacht, aber gesichtslos.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Handwerklich ist die Scheibe gut, wirklich miese Songs sind auf „For The Masses“ auch nicht enthalten. Aber IO gehen viel zu sehr auf Nummer sicher, man vermisst einfach das Feuer. Durchschnittlichkeit regiert.
Mir persönlich gibt die SANDRA NASIC-Scheibe, die mit ihrer Rock-meets-Electro-Richtung ebenfalls erst mal gewöhnungsbedürftig klingt, ein ganzes Stück mehr, aber das ist ja nun wie alles andere auch Geschmackssache. Macht euch am besten selbst ein Bild von IO.