We Are Waves - s/t EP

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WE ARE WAVES aus England machen Alternative Rock mit elektronischem Einschlag. Die Band war vorher schon zehn Jahre unter dem Namen OVEROCK unterwegs und haut nun die erste EP raus. Die Erfahrung hört man sofort und WE ARE WAVES reißen umgehend mit, mit ihrem raschen Takt und dem mitreißenden, klaren Gesang im Opener „The Other Side Of Me". Ein tanzbarer, rockiger Song irgendwo zwischen LACUNA COIL, BLOC PARTY und diversen Industrialgrößen. Überzeugend.

Fast nahtlos schließt „Deccan Plateau" an, ein etwas gesetzter Song, der aber schnell ebenfalls in Form von Riffs und Beat explodiert. WE ARE WAVES haben Drive und Druck ohne dazu unbedingt Schnelligkeit aufzunehmen, da ist genügend Dampf auch wenn es gerade nicht abgeht. Hat alles etwas von „Ruhe vor dem Sturm". Ich bin mir nicht sicher, ob es an der EP liegt oder ob die Band immer so ruck-zuck aus dem Vollen schöpft. Man hat gerade den Anfang überwunden, da kommen schon pompöse Streicher und irgendwie wirkt die Band auf mich hektisch, obwohl sie gar nicht wild spielt. Es reiht sich ein guter Moment an den anderen, aber so nahtlos, dass man sie kaum verarbeiten kann. Man will gerade den Kopf in den Nacken legen, um loszule... da kommt schon wieder eine ganz andere Passage, die eher zum Tänzchen bittet.

Gesanglich klingen WE ARE WAVES stellenweise nach SMASHING PUMPKINS, nur weniger schnarrend. Ich kann die Stücke nicht greifen, obwohl das hohe Niveau zu hören ist. Die selbstbetitelte EP klingt zwar gut in meinen Ohren, aber ich kann keinen richtigen Song ausmachen. Wer schon mal surfen war, der weiß, dass es mit Wellen genauso ist. Man reagiert intuitiv, kriegt nicht jede Welle mit, wird mal erschlagen, mal mitgetragen und am Ende war es – egal wie – geil. Eventuell soll der Name Programm sein, aber die Band hinterlässt mich mit einem Fragezeichen über meinem Kopf.