Stil (Spielzeit): Emo/Rock/Indi (43:30)
Label/Vertrieb (VÖ): Rodeostar / Edel (28.09.07)
Bewertung: 6,5 / 10
Link: http://www.myspace.com/promisespromises
http://www.promises-promises.de/
Schon seltsam, da macht eine deutsche Emoband schon mal etwas anders als die Konkurrenz und trotzdem bin ich schon wieder am meckern.
Aber keine Sorge, so groß ist das Geschimpfe gar nicht. PROMISES! PROMISES! aus Oldenburg/Bremen und Berlin machen Emo/Rock/Indi und klingen eben ein klein wenig anders als viele andere Bands: Leider hat das in einer bestimmten Sicht auch eine direkte Auswirkung: Ihr Sound ist sehr auf Höhen angelegt und die klare Stimme klingt manchmal ein wenig verwaschen dagegen. Das fällt vor allem dann auf wenn die Band schnelle, knackige EmoRock-Songs spielt, die eine hohe Gitarrendichte aufweisen. Es klingt dort, als würde der Sänger einfach nicht gegen seine Band ankommen.
Dabei ist seine Stimme eigentlich gar nicht mal so schlecht, vor allem ist sie nicht ganz so weinerlich. Und in den ruhigeren Stücken ihres Debütalbums kommt das auch wunderbar zum Tragen. Und hier ist auch ein weiterer Kritikpunkt meinerseits: die schnellen, rockigen Stücke, die noch am ehesten in die Emoecke passen sind irgendwie nicht die Stärke der Band. Nicht dass die Stücke schlecht oder kraftlos wären, aber sie schaffen es bei diesen Stücken einfach nicht, aus dem Gros ihrer Konkurrenten heraus zu stechen. Mit den Stücken, die mehr auf Dynamik ausgelegt sind und der Leadstimme viel Platz einräumen, schaffen sie wesentlich eher, eine eigene Identität zu erreichen. Klar bleibt die Melancholie über die ganze Platte erhalten, aber in den mehr relaxten Stücken komme die ganze Sache auch stärker zum Tragen.
„Re-Offender“ ist also weit davon entfernt eine schlechte Platte zu sein, dafür zeigt das in Spanien aufgenommene Album zu viele Ecken und Kanten, die bei manch anderer Band des Genres rausgebügelt gewesen wären. Trotzdem hauen mich nicht alle Songs um. Vor allem bei den schnellen Stücken vermisse ich die eigene Identität (Ausnahmen bestätigen allerdings auch hier die Regel). Dafür machen die dynamischeren, zwischen laut und leise pendelnden Songs streckenweise richtig Laune. Auf jeden Fall ist hier viel Potenzial drin – es müsste nur noch gänzlich abgerufen werden.