Stil (Spielzeit): Screamo / Alternative (43:08)
Label/Vertrieb (VÖ): Vagrant / PIAS / Rough Trade (24.08.07
Bewertung: 6,5
Link: http://www.thisisemanuel.com/
http://www.myspace.com/emanuel
Komische Namenswahl. Entweder Kant oder Softporno sind da meine Assoziationen. Oder weinerliche Emoband mit Frauenname. Mit „Emoband“ liege ich gar nicht mal so falsch, aber zum Glück hält sich das weinerlich sehr Grenzen.
Vor allem die Musik will da gar nicht passen. Die ganze Platte klingt leicht düster, die Gitarren haben einen recht grobkörnigen Sound und bedienen sich immer wieder gerne an anderen Musiksparten wie Alternative oder meinetwegen sogar an NuMetal. Zumindest sind einige Riffs ziemlich breitbeinig geraten (wenn auch nicht sonderlich innovativ) und tragen ihre Hosen ganz schön baggy. Die Leadgitarre schmückt sich ab und zu mit einem dezenten WahWah und wildert damit auch in eher emofremden Genres. Der Gesang allerdings erfüllt schon das ein oder andere Klischee. Hoch, verfällt ab und zu ins Schreien und haucht ab und zu ein paar Wörter. Zu Beginn von „Black Earth Tiger“ musste ich kurz an den Drummer von UNDEROATH denken.
Allerdings wird in dem direkten Vergleich auch schnell klar, dass die Christen-Kollegen mit ihren Cleanvocals wesentlich catchyer sind und ihre Hooks einfach besser zünden. Das ist auch eigentlich das größte Manko des zweiten Albums der Band aus Louisville. Denn auch wenn mir die Musik an und für sich zusagt, da sie eben mal ein wenig anders, weil grooviger klingt, aber vom Gesang her trotzdem prima in die Schublade Screamo passt – nur eben keine umwerfenden Refrains bietet, wie so viele ihrer Kollegen. Natürlich muss Musik nicht darauf angelegt sein, aber EMANUEL versuchen und schaffen es leider eben nicht, so richtig dabei Gas zu geben. Die Fixierung auf das Midtempo ist gar nicht mal so schlimm, da einige der alternativ angehauchten Riffs („Scenotaph“) schon beinahe Stadionqualitäten haben und sehr schön auf dicke Hose machen. Aber die absolute Hitqualität will sich doch nicht so ganz einstellen. Somit ist der Nachfolger von „Soundtrack To A Headrush“ eine streckenweise wohltuend „andere“ Screamoplatte geworden, die sich trotzdem nicht ganz freischwimmen kann und leider auch nicht 100%ig zündet. Liest sich schlimmer, als es sich anhört, ist aber ein kleines Manko, welches meine Bewertung auf 6,5 Punkte bringt