Das Londoner Alternative-Gespann ZICO CHAIN schmettert uns seinen Longplayer nach der 2006 erschienenen EP um die Ohren. Sie schmettern dabei eigentlich weniger, aber die Platte rotzt ordentlich. Der Opener „Evasion“ rockt und funkt, was das Zeug hält und gibt einen kleinen Einblick in das sehr bunte Album.
Die eine Nummer grooved, die nächste knallt einem eins voll auf die Zwölf, dann folgt eine Ballade, kurz: es fehlt ein roter Faden, der einen eigenen Akzent setzen kann. Die Jungs schauen viel nach rechts und links. Drums und Melodieabläufe erinnern mich an AVANGED SEVENFOLD, die Bassspur teils an RED HOT CHILLI PEPPERS. Gepaart mit einer guten Mischung aus Alternative und Screamo.
„New Romantic“ ist an Schmalz gar nicht mehr zu übertreffen, dazu gibt es einen Refrain, der zum Mitsingen animiert und butterweiche Riffs. „Our Evil“ rockt wie kaum ein anderer Song, markante Riffs im Wechsel mit Refrains zum Mitgrölen. „Case #44PQ_110807“ überzeugt durch harte Riffs und einen zarten Refrain. Flotte Riffs werden also oftmals von gemächlichen Refrains unterbrochen und das Album ist insgesamt sehr abwechslungsreich, verliert dadurch jedoch an Charakter. Es könnte sich fast schon um einen Sampler handeln, so unterschiedlich klingt es. An den flotten Opener erinnert später kein weiterer Song mehr.
Tracklist
01. Evasion
02. The Real Life
03. New Romantic
04. Mercury Gift
05. A Thousand Splendid Suns
06. Our Evil
07. Case 44 PQ 110807
08. Black Turns White
09. Perfect High
10. More Than Life
11. I Am The Silence