Stil (Spielzeit): Alternative / Nu Rock (50:37)
Label/Vertrieb (VÖ): 7hart / H'art (07.04.08)
Bewertung: 7,5/10
Link: http://www.mafuba.net
Die Kieler Band MAFUBA wurde im Jahr 2002 von Gitarrist und Produzent Marc Breuer, Sänger Rene Westphal (Ex- GROUNDOX) und Drummer Timo Wriedt gegründet. Nach mehreren Bassisten die ausgiebig getestet wurden, wurde 2004 Peter Paulsen als festes Bandmitglied bei MAFUBA aufgenommen.
In dieser Besetzung spielte die Band 2005 auch ihr von der Presse sehr positiv aufgenommenes selbstbetiteltes Debüt ein. Gründungsmitglied Timo Wriedt musste jedoch 2005, mitten während des Songwritings zu „Nothing Comes To The End“, aus privaten Gründen die Segel streichen, und er wurde von Zacky Tsoukas, der unter anderem auch in der Helmut Zerlett aus der Harald Schmidt Show bekannt wurde, ersetzt.
In dieser Besetzung scheinen die Nordlichter gut leben zu können, denn die elf Tracks von „Nothing Comes To The End“ klingt äußerst lebendig und frisch. Vor allem der Gesang von Rene Westphal überzeugt und überrascht auf ganzer Linie, denn nach den ersten Klängen vom Opener „4/18“ würde man eigentlich mit räudigen Growls rechnen, doch genau das Gegenteil passiert, denn Rene singt klar und druckvoll.
Der Song kommt ziemlich heftig und erinnert von der Instrumentierung der Gitarren gelegentlich fast ein wenig an SLAYER. Umso größer war dann meine Überraschung, als „Believe (Plan#1) ziemlich NICKELBACK mäßig aus den Boxen stampft.
MAFUBA scheinen sich nicht auf eine Richtung festlegen lassen zu wollen, soviel steht schon mal fest.
Mit düsterem Sound, aber nicht weniger heftig als beim Opener geht es mit „Stone“ weiter, bei dem Rene dann auch wesentlich rauer mit seiner Stimme umgeht. „Germs“ klingt schon fast ein bisschen doomig, mit eher zurückhaltenden Gitarren im Chorus, hält aber qualitativ mit den ersten Song locker mit.
Bei dieser stilistischen Vielfalt hätte ich bei „Girls Club“ jetzt fast mit einer Glam Rock Nummer gerechnet, aber soweit gehen die Kieler dann doch nicht. Die Nummer rockt verdammt gut, ist aber nicht diese Art von Partysong, den man problemlos mitgrölen kann. Dass sie es auch radiotauglich können beweisen sie mit der fast schon poprockigen Halbballade „Something“. Hier lässt NIRVANA grüßen, denn der Song hätte auch auf jedem Album dieser Band sein können.
„Beyonce“ ist mir dann fast schon etwas zu experimentell für diese Band, obwohl der Song nicht wirklich durchfällt. „Get Away (Plan#2)“ geht dann wieder in die Vollen, rockt mächtig nach vorne, und zeigt nach meiner Auffassung Renes beste Gesangsleistung auf dem Album, und gefällt durch die Tempoverschleppung im Mittelteil.
Mit einem Ska-Riff beginnt „Last Named Fool“, ist rhythmisch der wohl akzentuierteste Track des Albums, und wahrscheinlich haben sie deshalb mit „Down“ den ruhigsten Track direkt danach gesetzt, der mir aber nicht deshalb am wenigsten gefällt, sondern eher wegen des „leidenden“ Gesangs von Rene. Wütend kommt der Mann definitiv viel besser rüber. Den Abschluss macht „Out There“, der im Midtempobereich angesiedelt ist, aber trotzdem mit den runtergestimmten Gitarren sehr gut abgeht.
Fazit: Ich habe selten so viele unterschiedliche Stile auf einem Album gehört, und hatte trotzdem das Gefühl, dass alles zusammen passt. MAFUBA haben verdammt viel Potential, und schaffen es auch größtenteils, dies in ihre Songs zu transportieren. Die Produktion ist spitze, und wer einen Sänger wie Rene Westphal in seinen Reihen hat, hat eh schon die halbe Miete im Sack. Die andere Hälfte besorgen dann eine sehr tight spielende Rhythmusfraktion und ein Marc Breuer an der Gitarre, der die unterschiedlichen Stimmungen perfekt in Szene setzt. Thumbs up.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out