Stil (Spielzeit): Indierock/Pop (48:48)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenvertrieb (2007)
Bewertung: 6,5 / 10
Link: http://www.johnqpublic.de/
http://www.myspace.com/jqp
Vier Herren aus Deutschland machen Indipop/rock, der sehr melancholisch/verträumt und gleichzeitig rockig ist. Nicht schlecht, könnte aber vermutlich noch besser werden. Mal schauen, was da noch kommt.
Beim ersten „Nebenbei-Hören“ war ich zum Beispiel beinahe Feuer und Flamme für das Album, welches der erste Longplayer nach zwei Demos ist, die seit Bandgründung 2004 veröffentlicht wurden. Danach relativierte sich der Eindruck leider ein klein wenig - bleibt aber trotzdem gut. Die Gitarren sind schön schrebbelig, wenn sie nicht grade luftig klimpern, das Schlagzeug ist sehr trocken und scheppert teilweise recht ordentlich. Der Gesang ist hoch, klar und melancholisch – ein wenig könnte man an Emo denken, sollte es aber nicht, denn was das Quartett hier abliefert hat mit Emo eigentlich nichts zu tun außer das es hier eben um Emotionen geht – aber bei welcher Musik ist das nicht der Fall?
Der Opener und vor allem „Sea Of Faces“ an Nummer drei sind auch schon direkt meine Lieblingsstücke. Gute Refrains, rockt ordentlich und man merkt der Band das Herzblut an. Außerdem biedern sie sich nirgendwo richtig an, was auf jeden Fall ein Pluspunkt ist. Danach wird die Platte ein wenig ruhiger und lenkt den Fokus manchmal etwas mehr auf den Gesang, der die Aufmerksamkeit durchaus vertragen kann. Leider bleiben die Songs dann aber nicht mehr ganz so gut hängen wie eben „Sea Of Faces“, obwohl ich ihnen ihr Potenzial gar nicht absprechen möchte. Die leisen Pianoeinlagen z.B. geben dem Album eine schöne Tiefe, die sich gut mit der Gesamtstimmung verträgt. Träumerisch bis traurig eben. So ein bisschen im Spannungsfeld zwischen INCUBUS und DREDG anzusiedeln („Vain“ bietet coole Rhythmen, kraftvolle Akkorde und eine gute Hook und „The Overflow“ hat einfach ein sehr geiles Riff), aber eventuell auch etwas für Emos mit Alternative-Rock-Kante. Da ist in der Zukunft bestimmt noch eine Steigerung drin – Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden.