Soulshift - Towards Horizon (Demo)




Stil (Spielzeit): Alternative Rock (72:04)

Label/Vertrieb (VÖ): Eigenvertrieb (16.03.07)

Bewertung: 5/10

Link: http://www.soulshift.de/

 

Jungs, das hatten wir doch alles schon mal, und zwar von Bands wie STAIND, CREED oder SEETHER, die die Messlatte in immer luftigere Höhen legten bis der Alternative Rock samt aller Interpreten urplötzlich ins Bodenlose plumpste. Wer heute noch in diese Richtung musizieren will, muss schon Außergewöhnliches bieten, wenn er dem Hörer mehr als ein müdes Lächeln abluchsen will.

In der Tat bewegen sich die Mundwinkel im Laufe von ''Towards Horizon'' nur leicht nach oben. Dabei beginnt das Ganze mit 'Disarray' recht vielversprechend, die Band bewegt sich ziemlich straight vorwärts und dann ... tja, dann setzt der Gesang ein. Zwar hat Björn Lehmanns leicht rauchiges Kehlchen Ähnlichkeiten mit dem seiner amerikanischen Kollegen, aber was bei ihm rauskommt, klingt oft noch sehr gepresst und gezwungen. Insbesondere, wenn es um höhere Gesangslinien geht, tönt es bisweilen ziemlich unerträglich ('Best Mistake'). Nun kann man das natürlich auch dem vermutlich sehr begrenzten Produktionsbudget der Band in Rechnung stellen, denn bei ''Towards Horizon'' handelt es sich lediglich um eine Demo. (Aber um eine mit Booklet und allem Pipapo ziemlich gut aufgemachte Demo.) Also: Erwartungen ein paar Zacken runtergeschraubt und dann kann man auch großzügig über die etwas schüchternen Gitarren und umso vorlauteren Drums hinweghören. Ansonsten ist diese Demo auch soundtechnisch vom Feinsten.

Etwas anders sieht es beim Songwriting aus. Da orientiert man sich in der Tat überdeutlich an den Vorbildern. 'Solitude' hätte gut auch auf CREEDs ''My Own Prison'' vertreten sein können, erst recht mit diesem typischen Gitarrenintro. Des weiteren schielt man mit 'Walking In White' nicht gerade unauffällig nach STAIND oder SEETHER. Und das wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass man beim Hören der Platte an einschlägig Bekannte denken muss.

Natürlich liefern SOULSHIFT auch genügend eigene Ideen. Und als der Alternative Rock zuletzt noch Hochkonjunktur hatte, wäre diese Platte vermutlich ganz ordentlich eingeschlagen. Aber ohne diesen modebedingten Schub, fehlt die Kraft, um noch wen hinter dem Ofen hervorzulocken.

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