Transsylvanians - Fel Es Egesz [Doppel-CD]




Stil (Spielzeit): Alternative, Indi, Folk (44:24 und 57:18)
Label/Vertrieb (VÖ): Westpark Indigo (12.01.07)
Bewertung: 5/10
Link: http://www.transsylvanians.de/1_start/start_script.htm
http://www.myspace.com/transsylvanians
Wie sag ich`s nur? Ich versuche es mal so: Diese Platte bzw. die ganze Band wird mit Sicherheit viele Verehrer haben und finden. Sie können, was sie da machen und sind dabei unglaublich individuell.
Mein Problem ist aber, dass ich absolut gar nicht drauf stehe. Teilweise ist die Band vermutlich als Phänomen interessanter als die Musik, die dabei rauskommt. So sind sie ein deutsch/ungarisches Projekt, welches teilweise traditionelles ungarisches Liedgut bearbeitet, aus Filmen, Rockopern und Jimmy Hendrix zitiert und auch in klassischen Gewässern fischt. Irgendwo zwischen Folk, Indi und Rock. Erschwerend kommt noch dazu, dass die zweite CD den Rock-Aspekt außen vor lässt und sich vor allem auf das Klavier stürzt. Außerdem singen auf CD 1 beide Geschlechter, währen CD2 vor allem der Dame der Band vorbehalten ist.
Leider klingt CD2 in meinen Ohren wie ein Versuch, den Manga-Film von KILL BILL zu vertonen, nachdem man irgendwelche schlimmen Opiate genommen hat. Ich weiß auch nicht, aber in meinen ungeübten Ohren klingt ungarisch irgendwie sehr asiatisch. Zusätzlich kräuseln sich bei mir die Fußnägel bei der Frauenstimme. Ich mag weder die Stimme, noch die Intonation oder die Melodieführung. Das ist mir zu schräg und zu piepsig. Ich komme mir selbst schon ignorant vor, da ich mir gut vorstellen kann, dass es hierfür durchaus ein Publikum gibt, welches mich für vollkommen bescheuert halten muss, aber für mich ist das nahe an der Folter.
CD1 rockt zwar relativ außergewöhnlich (wenn auch nicht unbedingt in Kettenhemden boxende Päpste gesichtet worden sein sollen), aber mein Fall ist das gar nicht. Die Geige erscheint zwar virtuos und E-Gitarren sind auch auszumachen, aber mich verwirrt das eher als zu begeistern. Aber wie gesagt, mir würde auch keine Band einfallen, die auch nur ansatzweise so klingt. Dass die Band bereits vor sehr unterschiedlichem Publikum gespielt hat, kann ich mir durchaus vorstellen – da fließt halt auch einfach vieles zusammen. Als ich zum ersten Mal von der Platte hörte, vermutete ich einen Sound, der eventuell ähnlich wie der von GOGOL BORDELLO klingen könnte – nur eben wesentlich folkiger (aber nicht unbedingt ruhiger). Aber das stimmt leider nicht mal ansatzweise.
Das ist mal wieder eine dieser Platten, bei der ich froh bin, dass ich hier einen Link zu MySpace einbauen kann, denn ich finde das durchaus kompliziert, diesen Sound genau zu beschreiben. Also, hört mal rein und macht euch ein eigenes Bild. Bei mir hat die Platte leider keinen Liebhaberplatz finden können, auch wenn ich ihre Eigenständigkeit und Können respektierend anerkenne. Gefällt mir halt leider einfach nur nicht.
Kai

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