Stil (Spielzeit): Deutschpunk / Rock / Alternative (38:19)
Label/Vertrieb (VÖ): Impact / Broken Silence (17.10.08)
Bewertung: 4,5 / 10
Link: http://www.derdickepolizist.de/
Nach einem kurzen Moment bemerke ich, dass DDP für DER DICKE POLIZIST steht und da fällt mir dann auch ein, dass ich die Band ja kenne. Vor Ewigkeiten mal vor den WOHLSTANDSKINDERN gesehen. Machen die nicht so typischen Impact-Deutschpunk?
OK, sie sind tatsächlich auf Impact-Records, aber so ganz typisch sind sie nicht mehr. Wenn ich mir vor allem den Sound des Albums vor Augen bzw. Ohren führe, fällt mir eine Abkehr vom alten Prügelknaben „Deutschpunk“ auf. Es erinnert mich sogar aus einem Grunde sehr stark an das letzte PASCOW-Album, denn auch hier kann man die Texte kaum verstehen, da sie einfach nicht laut genug sind und die Musik alles überstrahlt. Aber bei PASCOW war das eine wirkliche Schlappe, da die Texte wirklich hörenswert waren.
Bei DDP sind sie zwar auch nicht mehr auf der „Bullenschweine-Höhe“, können aber trotzdem keine Saite in mir zum Schwingen bringen, wie es bei ihren Kollegen ja der Fall war. Musikalisch ist das hier ziemlich rockig gehalten und Uwe Sabirowsky und Tobias Konold haben sicherlich ihren Teil dazu beigetragen (was sie auch schon bei den BEATSTEAKS, THUMB und WATERDOWN etc. gemacht haben). Und so ist die vierte Scheibe der Köln/Koblenzer wirklich etwas anders ausgefallen, als ich es erwartet hätte.
Dennoch tun sich hier keine Weltwunder auf, denn irgendwie merkt man ihnen ihren Stallgeruch an den meisten Ecken doch noch an. Und vor allem, weil die Texte nicht bis zum Ohr durchdringen, lässt mich dieses Release ziemlich kalt – so spannend ist die Musik jetzt ja auch nicht grade. Mich erinnert das sogar tendenziell an die SPORTFREUNDE STILLER ohne den Originalitätsfaktor. Wahrscheinlich eher für alle gedacht, die sich allmählich von der Deutschpunk-Asselfraktion lösen, aber trotzdem noch einige ihrer Helden behalten wollen. Leider nichts für mich.