Stil (Spielzeit): Indie/ Rock/ Reggae (54:18)
Label/Vertrieb (VÖ): SideOneDummy / Cargo (15.09.06)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.zoxband.com/
http://www.myspace.com/zox
Bei „The Wait“ von ZOX handelt es sich um einen Re-release, da das Album bereits Anfang 2005 veröffentlicht wurde. Da dies damals „lediglich“ von der Band selber gemacht wurde und trotzdem schon recht hohe Wellen schlagen konnte, nimmt sich jetzt SideOneDummy der vier Herren aus New England an. Mit neuer Verpackung und neuem Cover versucht man also gemeinsam, den Ruf der Band weit über die Grenzen ihres Landes hinaus zu verbreiten.
Und die Chancen stehen auch gar nicht so schlecht. Denn „The Wait“ ist wirklich ein schönes Album. Ich hab lange überlegt, welches Adjektiv ich hier benutze, aber „schön“ ist da wirklich ziemlich passend. Hier ist nämlich alles ohne Hektik, Krach und Angry-Young-Man-Attitüde eingespielt. Denn ZOX spielen Indie-Mucke mit Reggae Einschlag. Das wird auch schon beim ersten richtigen Song deutlich. „Thirsty“ klingt irgendwie nach einer Mischung aus SUBLIME (vor allem der Basssound erinnert mich daran) und den ARCTIC MONKEYS. Im Infoschreiben wird auch gerne der Name JACK JOHNSON erwähnt – vom Relaxtheits-Faktor passt das in machen Songs sogar. Allerdings sind ZOX nicht immer nur relaxt. Ab und zu geht es auch etwas schneller zu Werke (z.B. „Spades“, „Better If It`s Worse“) und grade auch Violinist Spencer erzeugt einen gewissen „Druck“. Violinist? Genau. Violinist! Dadurch hat die Band auch schon direkt einen etwas eigenständigeren Sound. Bei „Satellite“ und "Can`t Look Down" muss ich sogar zwischendurch mal an THE CURE denken, während mich „Anything But Fine“ irgendwie an „Glycerine“ von BUSH erinnert – zwar nur ansatzweise, aber trotzdem immer noch großes Kino!
Auch wenn ab und zu der Verzerrer angeschmissen wird, herrscht hier vor allem entspannte Atmosphäre vor – sehr chillig, das Teil. Auch die dünne Stimme von Eli Miller schmeichelt sich mit einem melancholischen Unterton wunderbar in`s Ohr. Das ist tolle Musik für entspannte Autofahrten, Frühstückstische am Sonntagmorgen oder einfach mal um wieder runter zu kommen, wenn man die halbe Nacht unterwegs war (hört euch einfach „Big Fish“ an). Wie gesagt, die E-Geige verpasst dem ganzen Album ihren eigenen Sound, das Songwriting ist gut und diese immer leicht traurige Stimme weiß wirklich zu gefallen. Außerdem ist das hier wieder eine der Bands, die einen Vorteil daraus ziehen, nur eine Gitarre zu haben. Anstatt nur Akkorde zu dreschen, wird hier auch gerne mal was anderes ausprobiert – allerdings nie zum Selbstzweck, sondern nur, wenn es in den Song passt. Also rundherum eine schöne, entspannte Platte zwischen Indie, Rock und Reggae.