Stil (Spielzeit): Funky Indie Rock (21:32)
Label / Vertrieb (VÖ): FinestNoise / Radar (30.08.08)
Bewertung: 5 / 10
Link: http://www.myspace.com/epigon
EPIGON ist eine 2007 gegründete vierköpfige Band aus Bayern, die sich im Funk-Alternative-Bereich mit ihrer Debüt-EP "Insofern" einen Namen machen will.
Dabei eifert sie offenbar Helden wie INCUBUS oder auch (vor allem was Gitarre und Bass betrifft) den RED HOT CHILI PEPPERS nach und erleidet dabei nicht einmal Schiffbruch. Von Frickeleien und avantgardistischem Songaufbau halten sich EPIGON fern, bauen aber hier und da schonmal eher ungewöhnliche Intermezzi ein. Der Sound ist betont schlicht, transparent und locker-leicht gehalten, was den vertonten Ideen manchmal überraschend gut steht, nur um dann Minuten später leider an schmalbrüstigen Pop-Rock zu erinnern, weil im entscheidenden Moment der Druck fehlt. Kurzum: Durchwachsene Produktion.
Bemerkenswert ist die verwendete Sprache: Gesungen wird, wie ja schon der Albumtitel "Insofern" andeutet, auf Deutsch. Die selbstauferlegte Messlatte lautet, dass die Texte zum Nachdenken anregen sollen. Hmmm, also zumindest bei mir erreicht die thematisch um die Facetten des Begriffs "Insel" kreisende Lyrik dieses Ziel nicht ganz. Ich fühle mich einfach bei zu vielen Textstellen wie in einem floskellastigen Motivationsseminar. Auch die gelungene Gesangsleistung kann nicht darüber hinwegtäuschen. Allerdings muss ich auch klarstellen, dass die Texte nicht wirklich platt sind, gut ins Ohr gehen und sie (wie auch die unangestrengte Musik insgesamt) sowohl in den langsamen als auch den schnellen Stücken ein sehr positives Gefühl vermitteln.
EPIGON sind somit eine der hoffnungsvollen Bands, bei denen sich das Reinhören lohnt, deren Weg man gerne weiterverfolgt und denen man wünscht, diesen Weg mit Mut weiterzugehen. Denn so einfallslos oder gar schwunglos, wie der augenzwinkernde Bandname vortäuscht, sind die vier keineswegs.