Facelift - Impossible Somethings




Stil (Spielzeit): "Alternative-Hard-Pop" (37:25)
Label/Vertrieb (VÖ): Spectre / Universal (02.07.06)
Bewertung: 5,5-6/10
Link: http://www.faceliftmusic.com/
FACELIFT sind ein Quartett aus Österreich und bezeichnen ihre Musik selber als Alternative-Hard-Pop. Und diese Bezeichnung ist an und für sich auch schon ganz passend!
Denn was diese drei Herren und die Dame am Bass/Mikro hier auf ihrem Nachfolger zum 2003er Album „Pictures“ präsentieren, lässt sich nicht immer in eine Schublade alleine stecken. So gibt es Songs, die stark nach der alternativen Musik der 90iger Jahre klingt, einige Songs, die an fröhlichen Punk denken lassen und einige richtig ruhige, poppige Stücke. Poppig natürlich nicht im Sinne von MTVIVA, aber eben sehr eingängig und einschmeichelnd.
Gut, das kommt natürlich auch durch die Stimme von Andrea Orso, die meist sehr hoch, dünn und zerbrechlich ist und manchmal aufpassen muss, dass sie vom Rest der Truppe nicht zugedeckt wird. Ähnlich verhält es sich auch mit der Geige, die im Hintergrund noch eine zusätzliche Klangfarbe mit einbringt. Der Sound der Gitarren ist allerdings auch nicht unbedingt erdrückend. Das ganze Album (Produziert von Guido Lucas – z.B. THOMAS D, BLACKMAIL, HARMFUL, URLAUB IN POLEN) ist soundtechnisch eher „sachte“ gehalten und das Wort „Fragil“ geistert mir dabei die ganze Zeit im Kopf herum. Das vor allem bei Songs wie „It´s A New Life. A New Beginning“, welches durch sein sehr reduziertes Arrangement und eine unglaublich hohe Gesangstimme Gänsehaut auslösen kann. Manchmal gehen sie natürlich auch einiges flotter zu Werke und liefern schöne Refrains in Songs, die zwischen Alternative Rock, Grunge und einer Priese Punk pendeln (z.B. „My Playground Pet Hate“). Bei „On My Way To You“ klingt es sogar nach einer Messerspitze Rock N Roll. Und ohne wirklich zu wissen warum, muss ich auch des Öfteren an eine poppige Ausgabe von PURUSAM denken.
Obwohl das Album größtenteils sehr unbeschwert und fröhlich durch die Boxen läuft (ohne dabei penetrant zu werden), zieht sich ein kleiner roter Faden der Melancholie durch die 10 Songs. Und das steht der Band auch ganz gut. Allerdings hätte ich mir mehr richtig traurige Songs wie das bereits erwähnte „It´s A new life…“ gewünscht. So ist es eine ganz nette Platte geworden, die mal rockiger – mal poppiger ausgefallen ist und über einige sehr gute und einige etwas belanglose Momente verfügt.
Kai

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