I Heart Hiroshima - Tuff Teef

i_heart_hiroshima_-_tuff_teef

Stil (Spielzeit): Indie/Powerpop (37:10)
Label/Vertrieb (VÖ): Weatherbox/Valve Records (05.12.08)
Bewertung: 5,5 / 10 Punkten

Link: www.myspace.com/ihearthiroshima


Aus Brisbane, Australien kommen I HEART HIROSHIMA mit "Tuff Teef" zu uns. Auf dem zwölfzelligen Langspieler springt uns uriger dreckiger Indie entgegen, die Band an sich besteht gerade mal aus drei Mitgliedern, einem plärrenden Gitarristen, einer Schlagzeugerin mit einem frischen und unschuldigen Organ und einem zudem noch künstlerisch begabten zweiten Gitarristen, welcher ganz nebenbei auch mal der dritte Sänger des Trios ist.

Sehr oldschoolig inspiriert kommen die zwölf Tracks auf "Tuff Teef" daher, welche man mit SLEATER-KINNEY oder THE GO-BETWEENS in eine Schublade stecken könnte. Die Schlagzeugerin bringt durch ihre etwas kratzige aber trotzdem jugendliche Stimme einen recht improvisativen Powerpunk-Touch in die Musik, wie wir ihn etwa von THE KILLS kennen, sehr frech, etwas verrucht aber trotzdem ehrlich. Sobald die männliche Gesangsfraktion ab Ende des ersten Songs die Bühne betritt, ändert sich das zum Glück noch nicht zu festgefahrene Gesamtbild von I HEART HIROSHIMA, Analogien zu AT THE DRIVE-IN kommen auf und bleiben auch für den Rest der Platte bestehen. Einfache Power-Pop Beats legen sich in SHE WANTS REVENGE-Manier unter die kratzig verzerrten Gitarrenfideleien, bevor die Hooklines der männlichen und weiblichen Gesangspartien eine eher chaotische Symbiose eingehen.

"Tuff Teef" von I HEART HIROSHIMA sind zwölf kantige und grobe Indie-Tracks, welche durch ihren urigen aber trotzdem sonnigen Charme bestechen, THE SMITHS und THE KILLS geben sich hier die Hand, rotziger Powerpop trifft auf sonnigen Kindergarten-Indie, stets mit simplen, aber coolen Hooklines in der Hinterhand. Leider fällt es schwer, die Songs klar voneinander zu trennen, da sie auf Dauer doch zu sehr nach dem selben Schema gestrickt sind. Dazu kommt, dass das Trio generell auf Basseinsatz verzichtet und das raubt "Tuff Teef" jedwede klangliche Balance. Hier gilt es, die Obertöne fast komplett aus der Heimanlage herauszudrehen, bevor man die zwölf Tracks mit dem Volumepegel aufs Maximum reguliert. Somit fehlt klanglicher Tiefgang gänzlich, schade, denn mit einem tiefen und knackigen Bass hätten die Songs sicher noch eine passende groovende Note erhalten, so bleibt bei "Tuff Teef" leider nur ein gewisses Proberaum-Flair. Insgesamt ist "Tuff Teef" ein nettes jugendliches, aber trotzdem altbackenes Indie-Album, welches jedoch leider auf musikalische Vielfalt verzichtet und mit Sicherheit auch besser gemischt hätte werden können.

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