Stil (Spielzeit): Indie/Garage-Rock (30:31)
Label/Vertrieb (VÖ): Tocado Records (14.11.08)
Bewertung: 5 / 10 Punkten
Link: www.myspace.com/theskinnerbox
Mit "Show your Teeth" zeigt das Indie-Outfit um die drei Garagen-Rocker von SKINNERBOX, dass die Zeiten von nachbarn-verpöntem und dreckigem, in der Gartenhütte des Heigenheims praktiziertem, Rock ´n Roll noch nicht vorbei sind. Zumindest schaffen es die zwei Jungs und die Henne im Korb, mit "Show your Teeth" dreckigen Grunge mit avantgardistischem Schreihals-Indie zu kombinieren. Haben wir das nicht schon oft gehört, Indie-Bands mit Punk-Attitüde oder Grunge mit Noise-Einschlag, bei SKINNERBOX klingt das alles jedoch anders und fast jeder Vergleich hinkt. Anfänglich an Bands wie THE WHITE STRIPES erinnernd arten die neun Songs mit Verlauf des Album immer weiter aus, dreckig verzerrte Gitarren und rigide Marschdrums treffen auf einen Boxkampf zweier Vocalisten, welche sich nicht um Tonreinheit bemühen, sondern sich einfach mal die Seele aus dem Leib krächzen wollen. Experimentelle Elemente wie im zweiten Song ("Erotique") werden durch Einsatz von Percussions eingesträut, ganz entgegen dem immerwährendem Taktzwang. Mit dem fünften Song, "Mr. Skinnerbox", leben SKINNERBOX ihre progressiven Fantasien gänzlich aus, hier
scheint es, als träfen zwei der unterschiedlichsten Songkompositionen aufeinander und die männliche und weibliche
Gesangsfraktion erleben ein gesangliches Stelldichein. Mit dem sechsten Song, "When you drive" verweist das TRIO auf ihre melancholischen Einflüsse, welche etwa wie eine MUSE-Probe klingen, bevor mit dem siebten Song, "Mind your own Gap", einer nostalgischen Hommage an psychedelische Retro-Künstler wie THE DOORS oder JIMI HENDRIX Audruck verliehen wird.
Insgesamt bieten SKINNERBOX auf "Show your Teeth" sehr experimentellen und teilweise geisteskranken Garagen-Indie, welcher niemals musikalisch festgefahren oder uninspiriert wirkt. Leider muss man sagen, dass Songs wie "Work Out" durch ihren extremen Avantgard-Touch und ihre Jamsession-Atmosphäre irgendwann zu nerven beginnen und das ist bei den neun Songs nicht selten der Fall. "Show your Teeth" ist dreckig, eigen und polarisierend - eben nichts für jedermann. Wer auf seicht produzierten Lärm-Grunge, der auf durchgeknallten Indie trifft, steht - ein Ohr riskieren schadet nichts.