Stil (Spielzeit): Indie/Rock'n'Roll (43:57)
Label/Vertrieb (VÖ): Last Wonder Lions Music (08.12.08)
Bewertung: 2,5 / 10 Punkten
Link: www.myspace.com/boolfight
Selten kam es vor, dass ich die Musik einer Band auf die Länge eines ganzen Albums so belanglos und uninteressant fand, wie die von BOOLFIGHT. Der französische Dreier spielt auf ihrer aktuellen Veröffentlichung "From Zero To One" einen Mix, der irgendwo zwischen Rock'n'Roll alá THE ROLLING STONES und Depri-Indie alá MODEST MOUSE einzuordnen ist. So interessant dieser Mix theoretisch auch klingen mag, die elf Songs plätschern in einer guten Dreiviertelstunde nur so dahin. Die Songs auf "From Zero To One" definieren sich überwiegend durch ihren altbackenen Rock'n'Roll-Touch, welcher mit einem sehr zähen Indie-Eindruck einhergeht. Die Gitarrenarbeit ist fast auf allen Nummern grob und uninspiriert, die Rhythmusfraktion sehr undefiniert und der allgemeine Mix lässt auch eher zu wünschen übrig, die Tracks kommen sehr hintergründig und verwaschen gemischt aus den Lautsprechern, ähnlich lässt sich auch die Musik an sich beschreiben.
Oftmals in etwas psychedelische Instrumental-Bereiche abdriften, hält sich das Rock'n'Roll-Einerlei das gesamte Album über, uninspirierter halliger Gesang trifft auf lahmes und zähes Songwriting - "From Zero To One" klingt in etwa wie eine verkaterte Probe nach einem versoffenen Abend. Erstaunlich eigentlich, da bei der Produktion sogar Placebo-Produzent Antoine Gaillet mit von der Partie war, der aber auf den Songwriting-Prozess von BOOLFIGHT augenscheinlich keinen Einfluss hatte.
"From Zero To One" vermischt alten Rock mit Indie der neueren Schule, was bei BOOLFIGHT jedoch herauskommt, sind elf Tracks, welche allesamt uninspiriert und zäh klingen und auch live wahrscheinlich eher wenig Stimmung verbreiten. Ein bis zwei Tracks haben überraschenderweise die nötige Portion Wiedererkennungswert, die eine gute Band fürs Fortbestehen braucht, allerdings verschwimmt dieser kurzweilige Eindruck in der Masse der überflüssigen anderen Songs. Zu wünschen wäre den Jungs, ihren Songs eine gehörige Portion Signifikanz und Transparenz zu verleihen, das Potenzial dazu ist da, allerdings die Energie und der Elan nicht. Alles was bis zu diesem Zeitpunkt bleibt, sind elf langatmige und verwaschene Tracks, welche vom Großteil der modernen Welle an Indie-Bands vermutlich besser hätten geschrieben werden können.