Stil (Spielzeit): Alternative Rock (45:02)
Label/Vertrieb (VÖ): Green Arts (18.10.08)
Bewertung: 6/10
Link(s): http://www.myspace.com/deepgreensunset
http://www.deepgreensunset.de
Mit ihrem dritten Studioalbum „Nova°" präsentieren sich die Wahl-Karlsruher „Deep Green Sunset" in neuem Licht. Nach einer „Demo" (1999), „Adrenalin" (2001) und „Endlich Raus" (2003), sowie einem Wechsel in der Gesangsfraktion, sind die fünf Alternative-Rocker über das zehnjährige Bandbestehen gereift und wesentlich versierter, und präsentieren sich nicht mehr als überwiegende Nu-Metal Kombo, sondern bieten mit „Nova°" schnörkellosen Alternative-Rock mit Metaleinschlag der Marke AUDIOSLAVE, die auch von Seiten der Band als Einfluss genannt werden.
Sänger Dennis Köhler verausgabt sich auf den elf Tracks vorbildlich, auch wenn der Gesang an einigen Ecken immer mal etwas holprig daherkommt. Hervorgehoben werden kann ebenfalls seine Stimmvariabilität, die mal zwischen verletzlich hoch und aggressiv rau pendelt. Der grobe Wechsel zwischen deutschsprachigen und englischsprachigen Songs ist auch wie bei den Vorgängeralben beibehalten worden, wobei auf „Nova°" eindeutig die englischsprachigen Titel dominieren. Thematisch scheinen sich die Herren immer noch auf der melancholischen Seite wohl zu fühlen.
Instrumental gesehen gibt sich die Platte ebenfalls äußerst vielseitig und bietet eigentlich keinen Grund zur Langeweile. Stiltechnisch könnte man den von DEEP GREEN SUNSET dargebotenen Rockmix als eine Mischung aus den älteren SUCH A SURGE, oben bereits erwähnten AUDIOSLAVE, deutschen Nu-Metal-Einschlägen der Marke FARMER BOYS oder auch den amerikanischen Kollegen von PAPA ROACH sehen. Hier und da gesellt sich immer wieder aber auch eine gewisse Poppigkeit ala NICKELBACK, die maßgeblich dafür sorgt, dass „Nova°" rundum relativ massenkompatibel bleibt. Vermutlich dürfte den Jungs mit dieser Platte daher auch wesentlich mehr Aufmerksamkeit der breiteren Öffentlichkeit zukommen. Am besten lassen sich die Fähigkeiten der Musiker an Songs wie dem kraftvollen Opener „Here we are" und dem gelungenen „Make a Stand" nachvollziehen.
Produktionstechnisch wurde hier saubere Arbeit geleistet, allerdings dominiert hin und wieder stark der Gesang. Druck und - ich nenne es jetzt einfach mal „Fetzigkeit" - bleiben dadurch manchmal unter ihren Möglichkeiten. Auch das Schlagzeug hätte oftmals eine wesentlich prägnantere Dominanz verdient. Dennoch kann „Nova°" durch abwechslungsreichen, einwandfrei gespielten Alternative-Rock überzeugen, der es durchaus wert ist, dass man sich mal eingehender mit dieser Platte beschäftigt. Auch wenn man hier nicht unbedingt Neues geboten bekommt, sind DEEP GREEN SUNSET meiner Meinung nach eine energische und durchaus talentierte Band, die es hierzulande auf jeden Fall noch zu mehr bringen könnte.