Stil (Spielzeit): Neoklassik / Ambient (40:00)
Label/Vertrieb (VÖ): Prikosnovénié (April 09)
Bewertung: 5 / 10
Link: http://www.myspace.com/aythis
AYTHIS sind ein weiteres Kind aus Frankreichs Kaderschmiede für Neofolk / Neoklassik, Prikosnovénié, und Baby der Alleinerzieherin Caroline van Roos, deren Myspace-Seite zwar von Instrumenten im Plural spricht, aber auch die seltenen Pianoklänge scheinen mir wie der Rest elektronischen Ursprungs zu sein. Wie auch immer...
Die Stärken und Schwächen sind flott runtererzählt: AYTHIS einziger Sinn und Stärke besteht darin, ein kühl sphärisches und angedunkeltes Ambiente zu produzieren. Das jedenfalls klappt. Auch wenn es sich nicht so eiskalt anfühlt wie der Titel suggeriert: Es säuselt die elfische Sängerin, es säuseln die Synthies. Mal mehr, meistens weniger dramatisch.
Rhythmik wird offenbar als überflüssiger Ballast empfunden. Gleiches gilt für Dynamik. ---Mal so als kontrastierendes Intro für `ne Black Metal-Nummer oder aufgerüstet durch andere Geräusche, am besten akustischer Art wie bei den Labelgenossen ARTESIA, lass ich mir das dezente Klanggebilde gefallen. Aber ein ganzes Album „Grundrauschen"?
Die in solchen Zusammenhängen gern auftauchenden Attribute wie hypnotisch, meditativ etc. erschienen mir hier doch etwas euphemistisch. „Langweilig und pomadig" trifft's schon eher.
Dies Kunst-Produkt soll wohl melancholisch sein; und das ist es ja vielleicht auch; eine Spur Tristesse gehört dann unweigerlich dazu. Aber muss es gleich sooo trist sein? Ganz nett allenfalls als unaufdringlicher Hintergrund für Fantasy-Lektüre und zum Chillen in der Badewanne. Mehr nicht. Etwas dürftig, unterm Strich.
Aber so lernt man wenigstens, dass man selbst von dem Label, auf dem solche Größen wie IRFAN oder CORDE OBLIQUE zuhause sind, nicht alles haben muss...