War das erste Solo-Album des ALKALINE TRIO Bassisten DAN ANDRIANO noch vor allem auf seine Stimme und ein Begleitinstrument ausgelegt, klingt die zweite Fuhre jetzt wesentlich mehr nach Band – und auch das funktioniert.
Vor allem wieder mal wegen seiner unnachahmlichen Stimme. DAN ANDRIANO IN THE EMERGENCY ROOM klingen auf “Party Adjacent” nach einer Mischung aus Alternative, Rock, Punk, Emo und Pop und witzigerweise geht das Konzept auch auf. Von klassischen Singer/Songwriter-Momenten bis hin zu Punksongs oder Stücken, die mich mit ihrer poppigen Melancholie irgendwie an die LEMONHEADS oder PIXIES erinnern.
Ähnlich wie auf dem Solo-Debüt „Hurricane Season“ ist auch dieses Album eher unaufgeregt – wenn es auch durchaus etwas kernigere Momente hat – und verlässt sich vor allem auf die Melodiegebung durch den Gesang. Aber Schlagzeug, E-Gitarre und Bass geben den Songs einen wesentlich volleren Sound und so wirken die Songs vielleicht ein bisschen weniger intimer als vorher, dafür aber facettenreicher. Und manchmal haben sie auch richtig Dampf.
Insgesamt gesehen finde ich bei DAN ANDRIANO IN THE EMERGENCY ROOMs zweiten Album einen starken 90iger Jahre-Einfluss, viel poppige Melancholie und sehr viel Spielfreude. Unterstützt wird er übrigens von Musikern aus der JEFF ROSENSTOCK BAND und den HARD GIRLS. Schön zu sehen, dass er nicht einfach einen zweiten Aufguss, sondern ein sehr eigenes und selbstständiges Album gemacht hat, welches weder nach seinem Vorgänger noch nach ALKALINE TRIO klingt. Der Mann hat Talent!