IT’S NOT NOT: Das diese Band nicht alles völlig ernst nimmt, signalisiert schon ihr Name. Das spiegelt sich aber nicht in Klamauk wider, sondern in einer gewissen Leichtigkeit und stilistischen Offenheit, die dem vierten Album „Fool The Wise“ gut steht.
IT’S NOT NOT besteht aus Musikern, die diversen Bands der Hardcore- und Punkszene Barcelonas zugehören. Man freundete sich an und gründete irgendwann dieses Projekt. Diese Wurzeln sind nicht überdeutlich, schimmern aber durch: Der Gesang klingt aufgekratzt, so wie man aus dem Screamo kennt, und auch die Musik klingt stellen- und streckenweise nach poppigem Punk und oldschool-Emo.
Die Stücke auf „Fool The Wise“ klingen aber so frohgemut und leichtfüßig, dass das Label Indierock auf jeden Fall mit drauf muss. Letztlich kann man die Musik als Mischung aus At The Drive-In und Bloc Party beschreiben. Beide Bands können auch als Referenz dafür herhalten, wie experimentierfreudig IT’S NOT NOT sind. Sie integrieren swingende und lateinamerikanische Rhythmen und ungewöhnliche Melodien in ihre Songs und die Gesangsmelodien sind nicht gerade auf Ohrwurm geschrieben.
Schade, dass das nicht immer stimmig ist. Manchmal, wie in „Psalm 69“, klingt’s wie ein Kinderlied, was die Gitarre da spielt. Da stand der Spaß vielleicht zu sehr im Vordergrund und dem Songwriting im Weg. An anderer Stelle, wie in „Satellite Of A Satellite“, schafft die Band wieder große, hymnenhafte Refrains mit melancholischem Unterton. Daher: Trotz einiger Abstriche können Leute, die sich die frühen Bloc Party zurück wünschen, mal bei IT’S NOT NOT reinhören.
Helge
Stile: Doom Metal, Black Metal, Post Rock, Stoner, Prog
Bands: My Dying Bride, Opeth, Nachtmystium, Saint Vitus, Genesis