So grenzt es fast an ein Wunder, dass mit COLD YEARS ausgerechnet eine Band aus der Stadt entspringt, welche durch einen farbenfrohen Sound begeistern kann. Als Ein-Mann-Projekt von Fronter Ross Gordon gegründet, wuchs die Formation schnell zu einem Quartett heran, welches nun mit "Northern Blue“ seine inzwischen dritte EP vorlegt.
Intim und ehrlich
Dabei zeichnen sich die vier Songs der Platte nicht unbedingt durch eine hohe Komplexität aus – COLD YEARS spielen ganz klassischen Rock, ohne viel Firlefanz –, sondern vor allem durch ihre Ehrlichkeit. Jeder Akkord, ja jede Note der Songs trieft förmlich vor Intimität und ungekünstelten Emotionen, sodass die Lieder trotz ihrer oft simplen Strukturen lange nachwirken. Immer wieder reißt einen Gordons gefühlvoll-kratzige Stimme aus der eigenen Realität und lässt einen den Blick wehmütig in die Ferne schweifen, bis das abschließende "Final Call“ schließlich wie ein Befreiungsschrei wirkt und die EP zu einem schnellen, aber umso befriedigenderen Ende bringt.
Somit ist die kurze EP der Pikten allemal eine Empfehlung wert. Die Songs aus der Feder von COLD YEARS kommen hörbar von Herzen und bewegen. Sei es die Single "Miss You To Death“ oder das melancholisch-beschwingte "What I Lost“ – die Schotten treffen immer den richtigen Nerv, ohne sich dabei in kitschige Gefühlsduselei zu flüchten. "Northern Blue“ ist eine ehrliche wie gelungene EP, welche jedem, der auch den sanfteren Spielarten etwas abgewinnen kann, ans Herz gelegt sei.
Tracklist
- Seasons
- Miss You To Death
- What I Lost
- Final Call