Evenless haben mit „Songs From The Basement" ihr zweites Demo produziert, und was die deutsche Kapelle mit ihrem Gitarren-Rock anstellt, kann sich durchaus hören lassen. Die Musik eignet sich hervorragend dazu, im Hintergrund zu dudeln - den Die-Hard-Test im Autoradio auf langer Strecke hat das Album aber leider nicht bestanden: Dafür klingen die Songs eine Spur zu belanglos, der gleich bleibend ausdruckslose Gesang fängt schnell an zu nerven, hier hätte mehr Herzblut ein deutlich besseres Ergebnis erzielen können. So flog das Tape nach acht Songs wieder aus dem Schacht - und konnte im heimischen Player dann doch wieder punkten, eben als angenehme Muzak. Die Songs rocken, doch die Riffs sind simpel gehalten - zu simpel auf weiten Strecken, wenn auch gut produziert. Wenn die Band mehr riskiert und arrangiert (beispielsweise bei "Waste Your Time"), klingt das gleich ganz anders. Evenless können's nämlich, eigentlich. Hier und da erweitern synthetische Sounds das Klangspektrum, das Schlagzeug drömmelt groovig und treibend, der Bass tut seinen Job und sticht an wenigen Stellen sogar durch angenehme Lines hervor. Unter'm Strich bleibt ein nettes Alternative-Rock-Album, das mir richtig Lust gemacht hat, die vier Jungs mal live zu sehen: Wenn sie da richtig Gas geben, werden die Songs garantiert dreimal besser rüberkommen als auf "Songs From The Basement".
Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!