Der Kern ist Indie oder auch Alternative Rock, die Wahl der Schublade ist wohl Geschmackssache. Durch die klassisch-karge Rocktrio-Besetzung Schlagzeug, Bass, Gitarre rankt sich die Stimme: fragil, hoch und emotional, erinnert an MUSE. Mittlerweile verzichten BLACK AS CHALK auf Klavier und Mandoline, was dem Sound, denke ich, nur gut tut. Die Klasse der Songs kommt besser zur Geltung.
Indie, aber mit krachigem Sound
Indie, Alternative – das klingt oft glatt oder zahnlos. Doch BLACK AS CHALK haben einen erstaunlich krachigen und organischen Sound, der sehr live klingt und in Verbindung mit dem beckenlastigen Schlagzeug eine Neigung in Richtung Desertrock bekommt. Die famos eingängigen, aber nie platten Melodien und Licks sind hingegen klar im Kern des Trios verortet. Tolle Mischung, die „Ouro“ enorm eigenständig klingen lässt.
Dynamische Rocksongs, schwummerige Orgel – "Ouro" ist durchdacht
Das Album ist insgesamt durchdacht konzipiert. Rockige Stücke und leise Songs wechseln sich ab und ergeben ein rundes Gesamtbild – wobei mir die dynamischen Momente besser gefallen. Absolute Anspieltipps: Das angepunkte „Snakehandler“ und das bluesige „In this Gloom“. Anderen mag das von schwummeriger Orgel begleitete „The Commuter“ besser gefallen – auch das: Geschmackssache.
Bei meiner Version das Albums sind noch drei lohnende Bonustracks dabei: die traurige Ballade „Dozer“, der lärmende Rausschmeißer „Ma“ und eine gelungene Version des RAMONES-Classics „Beat On The Brat“. Well done!
Tim Geppert - drums
Fabian Kaluscha - bass
Julian Schima - guitar, vocals