Hilma Nikolaisen - Mjusic

Hilma Nikolaisen - Mjusic
    Indie

    Label: Fysisk Format
    VÖ: 30.11.2018
    Bewertung:6/10

    Bandcamp


Der Albumtitel „Mjusic“ des zweiten Albums von HILMA NIKOLAISEN erscheint auf den ersten Blick ziemlich einfallslos. Dabei hieß ganz genau so Hilmas erste Punkband mit ihrem Bruder mit einem zarten alter von fünf Jahren. Wie man also vermuten kann, steckt der Nachfolger von „Puzzler“ voller Energie, Verspieltheit und Freude an der Musik.

Wem der Nachname Nikolaisen noch nicht viel sagt, dem helfe ich mal kurz auf die Sprünge: Die Eltern der norwegischen Familie Nikolaisen haben nicht nur ein musikalisches Talent auf die Welt gebracht und großgezogen, sondern gleich vier! Neben Hilma sind auch Schwester Elvira (Songwriterin) und die beiden Brüder Emil (Musiker und Musikproduzent) und Ivar (KVELERTAK) musikalisch aktiv – und das in einem sehr breit gefächerten Ausmaß (wenn man bedenkt, dass der Vater Organist ist).

Und wie das so eben ist, wenn man sein Debüt produziert, machte Hilma sich viele Gedanken über die Songs, plante die Details und wollte einfach, dass es perfekt ist. Bei diesem Zweitwerk jedoch ließ sie ihrer Intuition freien Lauf – genau wie damals mit ihrem Bruder in der Mini-Punkband.

Songs wie „Missionary“ glänzen mit ihrem Gute-Laune-Feeling mit Retrosound, während die Melodien in „Election Day Blues“ ganz leichtfüßig ins Ohr tanzen und einen mitreißen. Effektgeladene Gitarrensounds prägen jeden einzelnen Song in einer einzigartigen Klangfarbe. 

Oh, süße Utopie

Geigensounds, ätherische Chöre („You“) und aber vor allem der verträumte Gesang lassen das Bild einer glücklichen, unbeschwerten Utopie entstehen. Eine Welt voller Spiel und Spaß mit rosarotem Filter und Zuckerstreuseln obendrauf – in einfache Worte gefasst: Es ist streckenweise schon ziemlich kitschig. Zum einen ist es genau das, was dieses Album ausmacht, gleichzeitig jedoch die Abwechslung schwinden lässt und gegen Ende des Albums will man zum Ausgleich dann doch lieber eine norwegische Black-Metal-Scheibe hören.

Mein Fazit

Insgesamt hat HILMA NIKOLAISEN ein gutes Album produziert, das die kindliche Verspieltheit und Intuition perfekt auf eine Scheibe bringt, zudem einen künstlerischen Anspruch hat und (ganz wichtig!) tagelange Ohrwürmer zaubert. Aber nach acht Songs ist einem das ganze „pink, sweet and with sugar on top“ dann doch ein wenig zu viel.

Tracklist:

Missionary
Election Day Blues
Only Me
You
Into the Music
Light Shines
I Do (Doomsday Jingle)
Merrily Merrily (Hermitage Highlights)

Nana

Stile: Atmospheric Black Metal, Stoner Rock, Melodic Death Metal, Metal-/Deathcore, slavischer Postpunk, Synth-Pop

Bands: Altin Gün, Agar Agar, Boy Harsher, Children of Bodom, Mars Red Sky, John Maus, Lorna Shore, Jonathan Hulten, Myrkur, Molchat Doma, Polyphia

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