Melancholischer Indie-Rock, meistens mit langsamen Rhythmen und schrägen Gitarren vertont, darüber ein recht nöliger Gesang; das charakterisiert die 13 Songs des Albums. Songideen haben die drei Koblenzer, die bereits seit 1999 bestehen, daran besteht kein Zweifel. So überzeugt das an Nirvanas „Heart-Shaped Box" erinnernde „Sweltry" beispielsweise durch raue Gitarren und die hübsche Melodie, „Spacebar" klingt zwar ein wenig schmalzig aber dennoch traurig-schön, „Pasadena" geht gut nach vorne und „Mantis" lebt von seiner getragenen Strophe und den noisigen Gitarrenparts.
Ich finde auf „Laundromat" keinen wirklichen Hänger; der ein oder andere Songs hätte in puncto Tempo und Gitarrenpower einen finalen Arschtritt zur richtigen Entfaltung gebraucht, aber am Ende der Platte stellt sich der anfangs erwähnte Effekt ein: Die eigenwillige Musik bleibt hängen, und zwecks besserem „Verständnis" wandert der Finger wieder in Richtung Play-Taste.
Wenn man sich von Musik angesprochen und gleichzeitig herausgefordert fühlt, ist das immer ein gutes Zeichen. Bei Mill ist dem so, und so bleibt fürs Fazit nur zu sagen, dass hier ein gutes Stück Musik geschaffen wurde, das zwar keine Bäume entwurzeln aber sicherlich einige Membrane in freudiges Knistern versetzen kann.