In positiver Weise schrammelig, erdig, etwas grungig, herrlich melancholisch und stets rockig klingen die elf Songs, die uns zwei Jahre nach „Bliss, Please" präsentiert werden. Nachdem „Airdrop" mit Beatles-eskem Intro, Streichern und einfachem Gitarrenkonstrukt noch etwas verhalten startet, gehen „Evon" als erdiger Rockhammer und das groovige „It Could Be Yours" (die erste Single) schon wesentlich heftiger zur Sache. Der Refrain von „On The Tightrope" klingt wundervoll disharmonisch, in diesem Song dominieren Bass und Schlagzeug zusammen mit dem stets angenehm-schmeichelnden Gesang von Aydo Abays.
Im Grunde birgt jeder Titel seine Qualitäten und beinhaltet klasse Ideen wie beispielsweise die Hintergrundsamples und Steelgitarre bei „Fast Summer", die klassischen Töne und der Chor zu „All Mine" oder die Mädchenstimme und der verzerrte Gesang sowie der generell krachig-industrialmäßige Zerrereinsatz bei „Nobody`s Home".
Mit dem ruhigen, wundervoll melodiösen „Leave" befindet sich eine versteckte Perle auf „Friend Or Foe". Der Klavierpart gegen Ende, zusammen mit dem wirbelnden Schlagzeugspiel und den Gitarren, ist vielleicht der schönste Moment des ganzen Albums.
All jenen, für die Blackmail bisher lediglich ein Name ist, möchte ich dieses Album ans Herz legen. Allen anderen erst recht.