The Nationale Blue - A Different Kind Of Listening

Review

"A Different Kind Of Listening" (Iodine Recordings) ist ein dem Titel entsprechend ungewöhnliches Album. Die Hälfte der Tracks besteht aus reinen Instrumentals, lediglich zu sechs der zwölf "Songs" gibt es Gesangparts.

Die Musik lässt sich schwer einordnen und ist im wahrsten Sinne des Wortes "independent". Egal ob Instrumental oder Singstück: die zwei Gitarristen rocken überwiegend, spielen aber zwischendurch auch wunderschöne Cleanparts, um kurz darauf mit schrägen Dissonanzen Vollgas zu geben und sich wiederum zurückfallen zu lassen. Ebenso abwechslungsreich variiert das Tempo der Songs; Schlagzeugbreaks durchsetzen entspannt-jazzige Passagen, eingeschobene Speedattacken machen Druck und kreieren Spannung.

Einzelne Fragmente basieren auf Synthesizer-Loops, vereinzelt ergänzen sogar Metal-Elemente die schon progressiv zu nennenden Arrangements. Wird Sänger Reuben Bettsak gefordert, so klingt sein hohes Timbre stets etwas abgedreht, zumal er mehr shoutet als wirklich in Tonfolgen singt. Das passt jedoch zu den Stücken und treibt das Album wieder mehr in Rock-Gefilde, ohne ihm seinen (im positiven Sinne) experimentellen Charakter zu nehmen.

Anlässlich der anstehenden Europa-Tour von The Nationale Blue wird die Bostoner Band wohl nun auch hierzulande bekannter werden. "A Different Kind Of Listening" ist bereits 2002 erschienen, die Kunde jedoch bisher nicht zu uns herübergedrungen. Sorgt für einen herzlichen Empfang, die Musik der vier Jungs ist es allemal wert.

Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!

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