Purpur transportiert Leidenschaft, Gefühl und Wärme, und das passt zu diesem Album ebenso wie Schwarz, im allgemeinen Verständnis die Farbe der Trauer und des Unglücks.
„Little Girl Lost" beschäftigt sich thematisch mit dem Gefühlsleben eines Mädchens, das sich verloren fühlt. Beats und elektronische Elemente bestimmen den Klang des Albums, und die Mitwirkung einiger norwegischer Black-Metal-Veteranen überrascht doch ziemlich angesichts der Tatsache, dass es sich hierbei um Popmusik handelt. So waren an den Aufnahmen unter anderem auch Sven Eric Kristiansen (Mayhem), Ivar Harry Johansen (Ulver) und Chris Ryggaka (Arcturus) beteiligt. Was keineswegs gesanglich abgefärbt hat, denn Vildes ruhige Stimme erinnert, wie auch die Musik stellenweise, eher an Garbage als an eine der genannten BM-Bands.
Die elf Songs sind allesamt stimmungsvoll arrangiert und klingen sehr eigenständig, wenn auch manchmal etwas steril aufgrund der elektronischen Rhythmusbasis. Experimentelles findet sich beispielsweise bei dem Song „Air", der aufgrund seines typisierten verzerrten Gesangs eine Hommage an das gleichnamige französischen Musikerduo sein könnte. „Never fall again" ist absolut tanzbar und wäre sogar in einer Gothik-/EBM-Disko nicht fehl am Platz. Wunderschön ruhig klingt „Mermaid", und mit „I take the blame" befindet sich mein persönlicher Lieblingssong und ein weiterer repräsentativer Track auf dem Album. Wundervoll melodisch, abwechslungsreich und ausdrucksstark.
„Little girl lost" ist ein wunderschönes Werk, das ich besonders denjenigen ans Herz lege, die sich sonst verstärkt an der Indie- oder EBM-Theke bedienen und eher weniger mit Popmusik anfangen können. Was Tori Amos für viele Metal-Heads ist, könnte Magenta vielleicht für manchen Indie-Fan werden ...