Da ist es nicht verwunderlich, dass vieles auf dem zweiten Studioalbum für westliche Ohren eher wundersam anmutet. LIE AND A CHAMELEON spielen typisch japanischen Alternative Rock, dessen Melodien sich mitunter deutlich vom Mainstream des Genres abheben. Die vergleichsweise quietschige Stimme von Sängerin Cham sowie die auf Japanisch gehaltenen Texte setzen der Einstiegshürde für den Ottonormalverbraucher die Krone auf.
Alternativer Alternative Rock aus Japan
Wer diese aber einmal überwunden hat – oder sowieso die japanische Rockszene verfolgt –, wird mit einem hochqualitativen Album belohnt, an dem sich nur wenig aussetzen lässt. Während die Single-Auskopplungen "0“ und "Mononoke In The Fiction“ den bekannten Trademark-Sound der Band perfekt kanalisieren, verschreiben sich LIE AND A CHAMELEON ansonsten der kreativen Freiheit.
Zwischen relaxten Lounge-Rockern ("Time Lapse“), Crossover-Groovern ("Second Hand“) und Punk-Zelebrationen ("Stop!“) stellt sich "Jugem“ somit als echter Geheimtipp heraus. Eingespielt mit viel Kreativität und Einfallsreichtum, ist das zweite Studioalbum der Tokyoter eine für westliche Ohren exotische Erfahrung geworden, die aber nichtsdestotrotz eine Empfehlung absolut verdient.
Tracklist
01. Goodbye to Walpole
02. 0
03. binary
04. gimmick destruction
05.『 』(No title)
06. Time Lapse
07. second hand
08. STOP!
09. Room 102 neighbour
10. Little Journey
11. Mononoke In The Fiction
12. BIG FISH