Kennt man von den BLACKOUT PROBLEMS vor allem kraftvolle, moshbare Rocksongs, bietet dieses Nebenprojekt für 2/4 der BLACKOUT PROBLEMS eine weitere Möglichkeit, ihre Vorliebe für elektronische Musik auszuleben. Für Leute, die sich nicht von neuen Genres abschrecken lassen und die nicht stur auf Gitarren-Sounds beharren, werden viel Freude an dieser EP haben.
Eine deutsch-amerikanische Freundschaft
Passend zum digitalen Zeitalter haben sich Michael Dreilich und Calvin Stone 2017 über YouTube kennengelernt. Nach den Protesten wegen des Mords an George Flyod fingen die beiden dann Anfang Juni 2020 an, gemeinsam Musik zu machen. Daraus ist jetzt die „Speaking Into Existence“-EP entstanden, die entspannte Beats und den Rap-Gesang von Calvin Stone mit sich bringt.
Als Einstieg gibt es eine Sprachnachricht, in der das Duo über die EP-Pläne spricht. In der Mitte des Albums und zum Ende folgen noch zwei weitere Sprech-Parts, die einen roten Faden geben und der EP eine Geschichte verleihen. Es lohnt sich also, die EP zumindest einmal von vorne bis hinten durchzuhören, bevor einzelne Songs auf irgendwelchen Playlists verschwinden.
Mehr Drums, bitte!
Die EP bietet gute Abwechslung mit Songs mit sehr präsenten Drums und Songs, bei denen diese eher im Hintergrund stattfinden, wobei vor allem die Drum-geladenen Titel herausstechen und Highlights setzen. So hat „Make It Move“ einen sehr entspannten Vibe, dafür weniger präsente Drums, woraufhin „Stay“ deutlich nachlegt, die Drums weiter in den Vordergrund stellt und den Rap im Refrain mit Chor-Gesang unterstützt.
Eine weitere Hörempfehlung ist „The Water“. Der Song glänzt mit dumpfen Beats und Drums, die vor allem bei hoher Lautstärke überzeugen. Dazu gibt es im Refrain einen mit Klavier unterlegten Chor-Gesang, der dem Song Tiefe verleiht. Auch „Pressure“ macht Laune und kommt gleichzeitig mit Musikvideo daher. Thematisch geht es auf der EP um aktuelle Themen wie die BLM-Bewegung und Donald Trump.
Nichts für die Szene-Polizei
Insgesamt bietet das Duo eine musikalisch sehr entspannte EP, die dafür textlich für Schwere sorgt. Freunde der Drums und guten Beats werden hier auf ihren Geschmack kommen, und wer sich nicht sofort von Rap abschrecken lässt, wird viel Freude an dieser EP haben. Trotz der räumlichen Distanz ist dem Duo ein rundes Werk gelungen, das mit den Sprachnachrichten zusätzlich eine Geschichte erzählt.