Punk goes Pop
"Bigger House" kommt mit einer Laufzeit von ungefähr 22 Minuten daher, in deren Zuge die Band mit einigen neuen Stilen experimentiert. Beispielsweise erinnert "All The Way Dumb" mit seinen einschneidenden und gleichermaßen verspielten Riffs an den Indie-Rock von BLOC PARTY, während "Turn Off The Guitar" mit seinen Surf-Vibes zum Entspannen am Strand einlädt. Der Gesang und die Instrumentals in "Lil House" ähneln wiederum dem einen oder anderen GORILLAZ-Track und Pop-Klassiker.
Die Songs haben trotz unterschiedlicher Stilrichtungen eines gemeinsam: eine starke Stimmung. Obwohl ANGEL DU$T hier munter experimentieren, wirkt die neue Veröffentlichung als Ganzes stimmig, weil sich die entspannte Atmosphäre wie ein roter Faden durch die gesamte EP zieht.
In der Weiterentwicklung der Band wirkt "Bigger House" wie der natürliche nächste Schritt nach "Pretty Buff". Die Entwicklungen des Vorgängers werden hier weitergefüht und dabei neue Nuancen und Schwerpunkte gesetzt. So sind die Lieder etwas simplistischer und langsamer als zuvor, können aber mit einer umso stärkeren Atmosphäre und einem tieferen Sound punkten – "Bigger House" ist minimalistisch, wird dabei aber nicht platt und farblos.
Die letzten beiden Tracks, Remixes zu Track fünf "Never Ending Game", runden das Gesamtbild ab und brechen den Stil der Band weiter auf. Der "Panda Bear Remix" ist eine poppigere Neuinterpretation, während im "Lunice Remix" die elektronischen Elemente überwiegen und ANGEL DU$T in einem ganz anderen Licht präsentieren. Mit den Remixes wagt sich die Gruppe erneut in neue Gewässer, verirrt sich dabei aber nicht, da sich die letzten beiden Tracks gut ins musikalische Gesamtbild der EP einfügen.
Fazit:
ANGEL DU$T führen ihre musikalische Entwicklung konsequent weiter und verabschieden sich zunehmend von ihren Ursprüngen. Das ist ein gewagter Schritt, der sich jedoch lohnt. Die Amerikaner liefern eine entspannte und stimmungsvolle EP ab, die insbesondere Fans ihrer neueren Musik begeistern dürfte. Wer sich jedoch nach den Zeiten sehnt, in denen die Truppe Hardcore spielte, wird "Bigger House" nicht so viel abgewinnen können.