Das Vierergespann WASTE A SAINT vereint fuzzy Alternative-Rock mit leichtem 60er-/70er-Jahre-Flair und einer nicht ganz unbedeutenden Menge an Stoner. Dabei ist es sehr erfrischend, weiblichen Gesang in Stoner-Manier zu hören und mit Sängerin Bogey Stefansdottir kann man definitiv nichts falsch machen. Mit ihrer kraftvollen Stimme kann sie eine enorme Bandbreite an verschiedenen Stilen präsentieren und perfektioniert den Retro-Vibe des Albums.
Wenn man ganz ehrlich ist, beginnt „Hypercarnivore“ recht unspektakulär. Doch im Laufe des Albums lernt man WASTE A SAINT zu lieben, und lässt man das Album ein wenig reifen und gedeihen, ist auch der Beginn der Scheibe schon nach dem zweiten Hören gar nicht mehr ganz so durchschnittlich, wie man einst angenommen haben mag. „Hypercarnivore“ präsentiert von Feel-Good-Musik („The Healer“) über ätherische Indie-rockige Zwischenspiele („I See You Disappear“) bis hin zur souligen Ballade („Breaking Through“) genug Abwechslung, um die bandeigenen vielseitigen Qualitäten zum Ausdruck bringen zu können. Mit „Superego“ beweisen WASTE A SAINT ihr Händchen für gute Refrains und in „Textbook People Pleaser“ kratzen Gitarre und Bass in abyssalen Tiefen.
„Hypercarnivore“ mag zwar auf den ersten Blick kein weltbewegendes Album sein, doch sollte man dem Debütalbum des norwegischen Quartetts mindestens eine zweite Chance geben, dann verspreche ich, reift es wie ein guter Wein. Jedenfalls sind WASTE A SAINT eine vielversprechende Truppe, bei der es sich lohnt, sie in Zukunft für kommende Veröffentlichungen auf dem Schirm zu haben.
Tracklist
1. Shoot Your Way Out
2. The Healer
3. Textbook People Pleaser
4. I See You Disappear
5. We = Me
6. Superego
7. By Proxy
8. Breaking Trough
9. Feet To The Fire