Alternative Rock / Indie
Nach zehnjähriger Bandgeschichte und fünf Jahren Wartezeit seit ihrem letzten Album "The American Dream", melden TROPHY EYES sich endlich mit einem weiteren Fulllength Release zurück. Dieses knüpft musikalisch an die im vorigen Jahr erschienenen Standalone Singles an und führt den Stil der Gruppe zum zweiten Longplayer "Chemical Miracle" zurück. Dabei fließen jedoch auch Einflüsse aus der gesamten Bandgeschichte mit ein, inklusive Melodic Hardcore und Alternative.
"Sydney" eröffnet das Album gleichermaßen gediegen und wuchtig mit einem atmosphärischen Synthintro, welches in Shouts von Sänger John Floreani übergeht. Darauf folgt "Life In Slow Motion", eine Ballade mit dynamischen Tempowechseln zwischen Chorus und Strophen, die, wie der Rest der Songs, gleichermaßen eingängig wie energetisch ist. In "People Like You" fließen leichte Skaeinflüsse ein und geben dem von Hardcore angehauchten Song etwas Atmosphäre.
Was die Stimmung angeht, kann allen voran "Sean" überzeugen. Der Song, aus dem der Titel des Albums stammt, behandelt den Suizid eines Freundes und die Gefühle, die solche Ereignisse bei den Hinterbliebenen auslösen. Dabei singt und schreit Floreani über ruhige und melancholische Instrumentals und bietet eine emotionale Performance, die berührt und an die älteren Lieder der Band erinnert, die sich lyrisch meist um ähnlich ernste Themen drehten. Hier bietet er seine bisher womöglich emotionalste und stärkste lyrische und gesangliche Leistung.
In Anbetracht des Titels darf der Sonnenschein nicht zu kurz kommen, also ergänzen auch sommerliche und leichtherzige Nummern wie "What Hurts The Most", Liebeslieder wie "Sweet Soft Sound" und tanzbare Tracks wie "Epilogue" das Album um eine positive Note, die sich jedoch nie mit den eher ernsten und emotionalen Texten beißt.
Wer die Australier länger kennt, weiß, dass diese nicht vor ernsten Themen zurückschrecken. Der Titel des Albums ist Programm und es geht darauf viel um Depressionen und Verluste, aber auch um Liebe und andere persönliche Erfahrungen und zwischenmenschliche Beziehungen. Die erste Single "Blue Eyed Boy" behandelt beispielsweise zwischenmenschliche Probleme, Melancholie und Nostalgie.
"Cue thе smoke
Window closed, it makes me choke
Hide behind your small talk jokes
But I can see you're bent and broke
And we have no new memories
Reminiscing endlessly
About when you and I were teens
Does that not tell you anything
Oh, how the needle stings"
Trotz der emotionalen Themen endet das Album auf einer positiven Note mit "Stay Here", einem Aufruf, nicht aufzugeben, und "Epilogue", einem Blick zurück auf die bisher erreichten Dinge.
Fazit
"Suicide And Sunshine" bietet einen Querschnitt durch die Karriere der Band, wobei vor allem Fans des zweiten Albums auf ihre Kosten kommen. Dabei kopieren TROPHY EYES nicht lediglich "Chemical Miracle", sondern erweitern es um Elemente ihrer Ursrpungszeit als Melodic Hardcore Band und melodischere Elemente wie auf "American Dream". Das alles kommt in einem stimmigen großen Ganzen zusammen. Musikalisch und lyrisch bietet die Truppe hier einige ihrer besten Performances, von denen alte und neue Fans überzeugt sein sollten.
