Stil (Spielzeit): Indie-Rock (38:16)
Label/Vertrieb (VÖ): Victory/Soulfood (19.05.2005)
Bewertung: Kann man sich anhören, muss man aber nicht. 6 von 10 Punkten
Link: http://www.the-forecast.net
Peoria, Illinois ist nicht gerade die Stadt in Amerika, wo es alle Menschen hinzieht. Es ist eine kleine, ruhige Stadt in der Menschen „ihre Träume für Fabrik-Jobs aufgeben", so Sänger Dustin. Und genau aus dieser Stadt stammen Dustin (Vocals/Guitars), Matt (Guitars/Vocals), Shannon (Vocals/Bass) und Tony (Drums). Gegründet wurde die Band von den Vier im Jahre 2001. 2003 nahmen sie ihre erste EP Namens „Proof Of Impact" auf. 2004 folgte ein Split mit 1090 Club und im Februar diesen Jahres kam bereits die EP „Relationships Ruin Friendships" heraus. Da wird es so langsam Zeit, dass der Longplayer folgt, und hier ist er nun: „Late Night Conversations".The Forecast haben einen Sound irgendwo im Indie-Rock oder Emo-Bereich. Das was als erstes auffällt sind die Vocals, die zu ungefähr gleichen Teilen zwischen Dustin und Shannon aufgeteilt werden. Musikalisch erinnern sie an Bands wie Rainer Maria, Braid und The Anniversary. Die Band arbeitet daher auch mit viel Melodie, punkigen Riffs und nachdenklich stimmenden Texten. Hier wird nicht immer die heile Welt angesprochen - im Gegenteil - die Band lässt sich hauptsächlich von dem Umfeld in ihrer Heimatstadt inspirieren. Dadurch entstehen sowohl Texte über gesellschaftliche Probleme als auch über die Schönheit des nächtlichen Himmels.Und obwohl das Konzept stimmt kann mich die Scheibe nicht überzeugen. Die Songs sind mir alle samt viel zu trist. Zwar werden groovige Riffs und catchy Hooks in Hülle und Fülle geboten, trotzdem wirkt die Idee, die hinter der Band steht, irgendwie ausgelutscht. The Forecast bieten absolut nichts Neues. Zudem ist der Gesang von Dustin und Shannon sehr gewöhnungsbedürftig; mir sagt er jedenfalls nicht zu.Mein Fazit: The Forecast ist eine Band die man sich anhören kann. Die Musik reißt einen nicht vom Hocker, ist aber auch nicht schlecht. Für mich ist das Album allerdings zu sehr nach alten Mustern gestrickt, gegen Ende der Scheibe und nach mehrmaligem Anhören kommt der Fakt hinzu, dass sich viele Songs gleich anhören. Fans von Indie-Rock und Emo könnten durchaus ihren Gefallen an „Late Night Conversations" finden. Allen anderen, die solche Musik nur gelegentlich hören, so wie ich es bin, rate ich aber vom Kauf ab.