Sushifarm - Eat It Raw


Review


Stil (Spielzeit): Alternative/Funkrock

Label/Vertrieb (VÖ): Megapress/Soulfood (26.01.2007)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.sushifarm.de/
Sushifarm ist ein noch recht junger Vierer aus deutschen Landen, der hier gerade nach einer im Jahre 2004 veröffentlichten EP seinen ersten Longplayer vorlegt. Leider bekommt man weder in der Presseinfo noch auf der offiziellen Homepage viel über die Band selbst zu lesen, was mich ziemlich genau auf den Höreindruck beschränkt. Man mag es Fluch oder Segen nennen – zumindest versteckt sich die Band nicht hinter blumig formulierten Biographien oder sonstigem Schnickschnack. 

Was die Band, oder zumindest findige Promomenschen tun, ist, sich selbst mit namhaften Vertretern ihrer Zunft zu vergleichen. Welche Band tut das heutzutage nicht, und legt doch auf diese Weise die Messlatte sehr hoch. RED HOT CHILI PEPPERS lese ich da. Gewagt! Ferner INCUBUS. Kühn! 
Im ersten Song sind beiderlei Einflüsse noch nicht sonderlich präsent. Der Song geht nach vorne, Martin Pirners Gesang ist verzerrt und offenbart ein paar Schwächen in der Beherrschung der englischen Sprache. Egal, konzentrieren wir uns auf die musikalischen Qualitäten. Das ist nett, das rockt ganz ordentlich, überzeugt mich aber noch nicht. Song Nr.2 beginnt funkig. Das gefällt und lässt schon ein wenig mehr die großen Vorbilder durchblicken. Auch klingt hier Pirners Stimme ein wenig wie Anthony Kiedis. Wer das kann soll es ruhig tun – doch fehlt mir ein wenig die Eigenständigkeit. Eine Gitarrenarbeit vom Format eines JOHN FRUSCIANTE kann ich bislang nicht ausmachen. Der dritte Track ist eine anständige Ballade, bei der ich jetzt auch INCUBUS raushöre. Schön Jungs – Aber reißt mich doch mal vom Hocker! 

Erwartungsgemäß befinden sich die folgenden Nummern in einer Schnittmenge zwischen INCUBUS und RED HOT CHILI PEPPERS, dazwischen ist wenig Eigenes. Und doch blitzen hier und da wirklich tolle Momente hervor. Da wird gefunkt, da WahWaht es, und Pirners Stimme ist wirklich angenehm, ironischerweise genau zwischen KIEDIS und BOYD. Tja, was soll man zu so einem Album sagen? Ich freue mich, diesen Sound von einer deutschen Band zu hören, da ich diese Stilrichtung wirklich mag. Doch haben SUSHIFARM noch nicht viel, das mich dazu bewegen könnte, sie ihren Vorbildern vorzuziehen.
Schlecht ist das Gebotene beileibe nicht, und wer die oben genannten Bands mag, muss hier eigentlich mal reinhören.
BYE Redaktion

Wenn Du Metal, Rock, Hardcore oder Alternative hörst und Szene-Polizisten für das Letzte hältst, was Musik braucht, dann bist Du hier zu Hause. 
 
 

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