Tigerbombs - Crazy Kids Never Learn



Review

 

 

Stil (Spielzeit): zwischen Garagenpop und Indierock (33:23)

Label/Vertrieb (VÖ): Paul!/Rough Trade (26.05.2006)

Bewertung: 7/10

Link: http://www.tigerbombs.com
Es gibt diese Bands, die sobald sie ihre erste Platte draußen haben, gehypt werden ohne Ende und schneller verschwinden als sie erschienen sind. Und dann gibt es wiederum solche Bands, die lange als Geheimtipp nur den Eingeweihten bekannt sind und von diesen geliebt werden. So auch die TIGERBOMBS, die mit ihrem 2004er Debutalbum zur letzteren Kategorie gehören. 2006 legen die zwei Finnen mit Namen Pepe Trouble und Kido Retro nun ihren Zweitling vor und liefern ein schönes Stück Musik für den Sommer, denn die Songs sprühen förmlich vor guten Laune und Sonnenschein.

Schon nach dem Instrumental Opener „Magic Mountains" wird bei „The Higher The Fall" kräftig georgelt und der Schellenring geschwungen was das Zeug hält. Und das alles auf eine sehr charmante Art und Weise. Die TIGERBOMBS schaffen Melodien, die eingängig sind und zum Mitsingen verführen. „Get Around" beginnt ohne langes Zögern mit tighten Beats in schöner Elektropunk Manier, während die Singleauskopplung „Punch Me Up" unverschämt indie-poppig daher kommt. „Subtle Shaking" überzeugt allein schon durch ein Intro, das einen auf die Tanzflächen der Indie-Dissen locken wird. Dass da die obligatorischen Handclaps nicht fehlen dürfen, ist selbstredend. 

Entstanden ist ein schönes Album mit 11 Songs, die viel Tanzbarkeit aufweisen, irgendwie nach den 60s klingen und dabei zwischen Garagenpop und Indierock pendeln.Einzig zu bemängeln wäre, dass die TIGERBOMBS recht häufig an die CEASARS, bloß in besser, erinnern, was wohl hauptsächlich auf die doch recht ähnlich klingenden Stimmen beider Sänger zurückzuführen sein dürfte. Bleibt nur zu hoffen, dass die Finnen sich, im Gegensatz zu den vorher erwähnten Kollegen, nicht für schlechte Werbezwecke hergeben, denn Songs wie z.B. „The Yellow Line" sind dafür doch viel zu schade.

Ob die TIGERBOMBS nach diesem Album noch lange als Geheimtipp gelten dürften, bleibt fraglich, denn die Jungs wissen, wie man Leute zu recht für sich begeistert. Wie auch sonst hätten sie es geschafft ihre Studiobosse dazu zu bringen, Bläserparts für das Album einzuspielen?

Eine schöne Platte mit nettem Booklet, die den einen oder anderen Miesepeter eventuell mit der TIGERBOMBS eigenen, konstant fröhlichen Art irgendwann nerven könnte. Aber allen, die auf schlechte Laune eh keine Lust mehr haben, sei dieses Album ans Herz gelegt.
Eva

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