Chikan - Cops And Crooks In Your Head


Review

Stil (Spielzeit): Indie/Pop/Rock (41:21)

Label/Vertrieb (VÖ): Circle Around A Circle/ MMS/ Alive (26.05.06)

Bewertung: 6/10

Link: http://www.chikan.se/
http://www.myspace.com/chikanmusic

Indie/Pop/Rock als persönliches Ventil.Petter Söderberg aka Chikan (was soviel wie Schikane bedeutet) spielt eigentlich in der schwedischen Band AMICAL. Zwischendurch muss er aber anscheinend auch mal die Zügel in der Hand halten können. Und so gibt es hier ein „quasi-Soloprojekt". Das kann man sich wahrscheinlich so vorstellen, wie das bei Conor Oberst und den BRIGHT EYES ist. Hier ist zwar ein Mastermind am Werk, aber das ist eine Band- und keine Singer/Songwriterplatte. So wird er von allerlei Instrumenten unterstützt, die über die „normale" Rockbesetzung hinaus gehen. Und neben den üblichen Verdächtigen findet man hier noch ein Klavier, Keyboards, Percussions, eine Orgel etc.

Ein klein wenig kann man das auch mit den BRIGHT EYES vergleichen (z.B. beim sehr ruhigen „A Whisper, A Blister", bei dem man gleichzeitig noch an DASHBOARD CONFESSIONAL oder ähnliche Projekte denken könnte), wobei die tiefe Melancholie des Wunderkindes Oberst allerdings nicht erreicht wird. Aber auch schon die ab und zu auftauchenden Programmings, die dann das Schlagzeug ersetzen, erzeugen eine ganz andere Atmosphäre, als die Saddle Creek-Ikone. Manchmal höre ich da auch einen kleinen Schuss THE GET UP KIDS zu ihrer „On A Wire"-Phase raus (vor allem beim Gesang in Stücke wie „This Season"). An vielen anderen Stellen fehlen mir dann doch die Vergleichsmöglichkeiten. Allerdings scheint das Album immer besser zu werden, je länger es läuft!

Das Booklet ärgert wieder einmal, weil die Texte komplett handschriftlich auf irgendwelche Objekte wie Postkarten etc. draufgekritzelt wurden. Na super! Aber neben ein paar Stücken, die mir nicht wirklich etwas sagen wollen, ist das hier ein recht entspanntes und unaufgeregtes Album geworden, welches man bestimmt in kalten Wintertagen noch besser hören kann (auch wenn beispielsweise bei „Give me Open Sores" auch mal ein bisschen drauf gehauen werden darf). Könnte ich mir auch Solo und unplugged in einer Kneipe gut vorstellen, wo Stücke wie „I Will Follow You" mit Sicherheit mitten in`s Herz treffen (und auch sehr gut ohne die ektronischen Spielereien auf diesem Album auskommen würden).
Kai

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