Stil(Spielzeit): leicht tanzbarer Indi / Alternative (45:02)
Label/Vertrieb (V.Ö.): Headroom / Soulfood (11.09.09)
Bewertung: 6 / 10
Link: Homepage
BITUNE? Hab ich da nicht schon mal was von gehabt? Und tatsächlich, Im Mai 2007 hatte ich mal eine EP der Jungs aus Eschwege - war aber nur bedingt überzeugt. Wenn ich den Sound richtig in Erinnerung habe, sehe ich „The Great Compression" nun aber durchaus als Verbesserung an.
Den Emo-Tag kann man mittlerweile so ziemlich ganz vergessen, dafür erinnern sie mich mit ihrem Alterna-Rock diesmal ziemlich stark an PLACEBO. Vor allem bei der Stimme komme ich bei keinem einzigen Song um diesen Vergleich herum. Überhaupt klingen sie mal so gar nicht nach „Eschwege" - England würde da eigentlich schon viel besser passen. Auch die gar nicht mehr nur latente Tanzbarkeit des neuen Materials spricht eigentlich dafür.
Was mich an BITUNE 2009 allerdings etwas nervt, ist der zurückhaltende Umgang mit dem Verzerrer. Es gibt hier und da immer wieder Momente, wo sie ihren sphärischen Indirock mit einem etwas derberen Refrain krönen, aber leider bleiben die Gitarrenspuren immer sehr raditauglich. Da hätte ich mir etwas mehr Wumms gewünscht. Wie bei der damaligen EP übrigens auch, ist auch diesmal wieder ACE von SKUNK ANANSIE für den Sound mitverantwortlich.
Beim Album-Opener stehen für mich die meisten Zeichen schon auf Indi-Disse-Hit, aber im Verlauf des Albums wird das dann doch etwas relativiert. Zwar haben die Hessen durchweg gute und mehr als solide Melodien an Bord, aber sie werden schon ein wenig ruhiger mit jedem Track. Und bei „Other Side" wird es dann schon ein wenig fies, schmalzig und zu seicht. Das sind dann für mich auf jeden Fall Schwachstellen, die sie in ihrem Sound haben - das ganze klingt dann doch etwas nach beliebigem Radiosong.
Wer tanzbare Songs, mit PLACEBO-Touch mag, denen man eine eventuelle Emo-Sozialisation anhören kann, sollte diese Band mal antesten. Nicht unbedingt mein Bier, aber dennoch eine Verbesserung im Vergleich zu ihrem vorherigen Material.