Smokebox - Lemonade

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Ein bisschen Indie, ein bisschen Rock'n'Roll - was kann bei diesem Mix schon ungewöhnliches und innovatives rauskommen? Diese Frage scheint sich allerdings im Falle von SMOKEBOX schon nach dem Intro des ersten Songs geklärt zu haben. Die vier jungen NRWler haben mit "Lemonade" ein cooles und unverbrauchtes Indie-Werk am Start, mit den dreizehn Songs macht die Combo eine musikalische Reise durch jegliche Rock-Gefilde, von Indie über Party-Rock bis hin zu Rock'n'Roll der alten Schule. Sehr stylisch und (für deutsche Indie-Verhältnisse) gut produziert kommen die Tracks auf "Lemonade" aus den Boxen und überzeugen auch überwiegend auf den ersten Blick.

Mit dem ersten Track, "Boring People", gibt es einen Party-Indie-Track zu hören, der den Songs der WOMBATS
nachempfunden zu sein scheint. Die nötige Signifikanz bringen die Vocals in die Band, sehr höhenlastig und jugendlich
werden hier energiegeladene Party-Hooks fast schon "gegröhlt", alles untermalt mit treibenden und variierenden Drums, sowie dezent angezerrten und durchaus positiven Gitarren-Riffs. Typisch Indie eben. Mit dem zweiten Track kommen nun andere Klangnuancen mit ins Spiel, die melancholische Hook wird durch die passende Zweitstimme einer Frau untermalt, bevor der Track in einer Art typischen Rockballade endet. Der sechste Track entpuppt sich dann als echter Geheimtipp. Vor sonniger und melancholischer Energie sprühend erinnert der Song an eine weniger progressive Variante von PORTUGAL.THE MAN. Etwas zurückhaltender, aber nicht weniger ambitioniert wird hier musiziert, die Stimme des Sängers komplettiert hier ein weiteres Mal das Gesamtbild. Oft an alteingesessene Bands wie U2 oder SIMPLE MINDS erinnernd, schaffen es SMOKEBOX trotzallem stets einen sehr modernen und unverbrauchten Touch zu bewahren. Der neunte Song könnte dann schon fast als Soundtrack zu einer Neuauflage von Tarantino's "Pulp Fiction" dienen. Sehr oldschool und lickig wirkt hier die Gitarrenarbeit, ein weiteres Indiz für die Vielseitigkeit dieser Band.

"Lemonade". Genauso klingen die dreizehn Tracks auf dieser Scheibe auch. Man hat oft das Gefühl, spontan einen Flug in die Karibik buchen und dort bei einem kühlen Margharita, einer Ray Ban - Brille auf den Augen und natürlich mit SMOKEBOX in den Ohren im Sand chillen zu müssen. Abgesehen von den drei bis vier schwächeren Songs der Platte bleibt der Rest durchaus höhrenswert und macht  Lust auf mehr. Gut zu wissen, dass Deutschland noch gutgelaunte und positive Musiker im Reportoire hat.