Stil (Spielzeit): Alternative Rock (29:18)
Label/Vertrieb (VÖ): Saint Records/Broken Silence (22.09.2005)
Bewertung: Ich bin begeistert! (9/10)
Link: http://www.cloudberry.de
Ja, die Welt ist ungerecht. Ich erspare es mir mal an dieser Stelle, Beispiele aufzuzählen. Andererseits ist die neueste Veröffentlichung von Cloudberry mit dem Titel „Destroyer“ eben so eine Ungerechtigkeit. Warum, fragt ihr? Nun, Marco Pleil, Multinstrumentalist und Kopf der Band, bewegt sich nun schon seit über einem Jahrzehnt im Musikgeschäft, der große Erfolg blieb bisher aus, und trotzdem gibt’s immer und immer wieder Lebenszeichen wie „Destroyer“, was mich zu der Frage führt, was hier eigentlich falsch läuft. Leute, und jetzt müsst ihr mir einfach mal glauben, Cloudberry haben ein Album veröffentlicht, was die eine oder andere gestandene Band mit einem großen Label im Rücken sofort die Schamesröte ins Gesicht treiben dürfte. Halten wir fest, Cloudberry sind verdammt noch mal independent, sind froh um jedes Label, das sich bereit erklärt, ein paar CD’s zu pressen, dabei ist „Destroyer“ dermaßen genial, dass ich mich frage, warum es ein so talentierter Musiker wie Marco Peils nach all den Jahren überhaupt nötig hat, kleine Geschäfte zu machen.
Zur Musik: „Destroyer“ klingt wie eine Mischung aus den genialsten Momenten, die der Indie- und Alternative Rock bisher zu bieten hatten. Zum Träumen, zum Rocken, zum Tanzen. Da kann man als Hörer/Musiker schnell neidisch werden, mit welcher Leichtigkeit es Cloudberry schaffen, einen Hit nach dem anderen aus dem Ärmel zu schütteln (immer so um die zwei Minuten lang, warum soll auch jede Strophe endlos wiederholt werden?), dazu eine Leichtigkeit, die einen nicht glauben lassen will, dass diese Band nicht schon vor zehn Jahren mit Oasis, den Smashing Pumpkins und Nine Inch Nails auf Tour gegangen ist (natürlich müssten Cloudberry Headliner sein). Nun, leider ist es nicht so, „Destroyer“ wird wohl leider auf ewig ein Geheimtipp bleiben. Sagen wir mal so, wenn ich A&R bei Sony/BMG oder Universal wäre, ich hätte schon längst den Vertrag eingetütet.
Wer übrigens noch das Vorgängeralbum „Elijah“ kennt, dem sei gesagt, dass Cloudberry heuer weniger elektronisch klingen, dafür aber tausendmal bessere Songs schreiben. Ich bin begeistert und bin stolz darauf, dieses Album zu besitzen. Ehrlich.